Sunday, 2 May 2010

Election Countdown

English translation follows the German text.

Hallo. Am Donnerstag finden Parlamentswahlen in Großbritannien statt. Letzten Donnerstag hat der (noch amtierende) Premier-Minister Gordon Brown eine Wählerin (es gibt nicht bloß Männer und Frauen, wenn bald Wahlen sind) eine "bigot" (c.a. Betschwester) genannt. Danach hat er sich entschuldigt und meinte, "mortified" (gedemütigt) zu sein. Er zeigte sich auch als etwas weniger als begeistert. Hier meine Bemerkungen dazu:
Man muss schlechte Leute (Betschwester, Rassisten, Homophoben usw.) auch so nennen dürfen. Selbst halten sie sich in der Sprache selten zurück - und, eigentlich bin ich ein Vertreter der gemäßten politischen Korrektheit - ich verstehe, dass Wörter manchmal sehr weh tun können und dass man wirklich darüber nachdenken soll, welche Auswirkung Wörter bei dem Hörer haben könnten, bevor man sie ausspricht. Jedoch bilden "bigots" (Betschwester/Betbrüder) keine Minderheitsgruppe (oder nach neuster EU-Sprache: nicht-Mehrheitsgruppe), die geschützt werden soll - die sind nicht gut - die sind nicht mal neutral. Die sollen also ausgeschimpft werden, wenn es so passt. Wenn du also jemanden für einen Betbruder hältst, finde ich, dass du jedes Recht hast, das auch zu sagen.
Gordon Brown fühlt sich schlecht, weil die Frau mitbekommen hat, was er insgeheim sagen wollte. Das ist blöd. Was man im privaten Auto sagt, ist natürlich privat gemeint. Wenn man davon ausgeht, dass niemand mithört, sagt man selbstverständlich andere Sachen. Genau wie beim Denken. Man bemüht sich nicht, die Gedanken, solange sie nur noch Gedanken sind, deutlich und logisch zu formulieren, denn sie sind nicht für andere da. Am anderen Ende des Spektrums versucht man, sich extra deutlich zu äußern, wenn man mit Doofen oder Schwerhörigen spricht und will, dass sie das verstehen. Man passt also die Form der Äußerung der Situation und dem Hörer an. Ist irgendwie klar. Leider schätzte der Brown die Situation falsch ein und hat sich entsprechend etwas imperfekt geäußert. Aber, wie gesagt, die Äußerung an sich war nicht schlimm.
Brown fühlt sich "mortified" (gedemütigt). Ich würde sagen, er ist hier nicht ganz ehrlich. Man muss sich fragen: warum? Weil er meinte, die Frau wäre ein "Bigot"? Wahrscheinlich nicht. Das zu meinen ist nicht so schlimm. Weil er die eine Frau beleidigt hat? Auch nicht direkt - die Konsequenzen davon aber, dass seine Popularität sinkt, dass seine Partei dann weniger Stimmen bekommt, und dass die Konservativen dann ins Regierungshaus einziehen dürfen und das Land in den Mist treiben. Das ist das Problem hier. Das ist tatsächlich schlimm. Aber auch das ist nicht wirklich seine Schuld. Wenn die Wähler (also die Männer und Frauen Großbritanniens) ein bisschen mehr aufm Schirm hätten, würden sie nicht ihre Wahl von einer impräzisen Einschätzung der Reichweite eines Gedankens eines der Parteikandidaten abhängen lassen. Leider sind die Wähler ziemlich blöd und lassen sich ziemlich easy manipulieren, wenn die sich nicht gerade selbst manipulieren. Man müsste sie eigentlich nur über diese ihre Blödheit aufklären, damit sie Bescheid wissen und vielleicht ein bisschen vernünftiger wählen können. Wenn er das machte, könnte Gordon Brown die Situation retten und alles gut machen, was er vermasselt hat. Also los Gordon: du hast ja noch vier Tage.

Hello. On Thursday, parliamentary elections are going to take place in Great Britain an Northern Island. Last Thursday, the (still governing) Prime Minister Gordon Brown called a voter (there aren't any simple men and women when elections are coming up) a bigot. Afterwards, he apologised and said he was mortified. There was also evidence of his being not too thrilled. Here's what I think about it:
ONe must be allowed to call bad people (bigots, racists, homophobes etc.) precisely that. They rarely hold back in their language - and, really I am a defender of measuered political correctness - I understand, that words can sometimes hurt enormously and that one should really consider the effect that words can have on the hearer before one speaks them. However, bigots are not a minority group (or according to newest EU-language: non-majority group, which should be protected - they're not good - they're not even neutral. So they should be berated when it fits. So if you think someone is a bigot, I think you also have every right to say it.
Gordon Brown feels bad because the woman got wind of what he wanted to say in secret. That's silly. What you say in your private car is obviously meant privately. IF you assume that no-one is listening, then you patently say other things. Just like when you think. You don't try to express your thoughts, so long as they are only thoughts, clearly and logically, because they aren't there for other people. At the other end of the specturm, one tries to express oneself extra clearly, when speaking to people who are stupid or hard of hearing, and wants them to understand. One adapts the form of expression to the situation and the hearer. It's clear in some ways. Unfortunately, Brown misjudged the situation and so, correspondingly, heexpressed himself somewhat imperfectly. But, as I said, the expression in itself wasn't so bad.
Brown feels mortified. I would say, he isn't being totally honest here. One has to ask: why? Because he thought the woman was a bigot? Probably not. Thinking that isn't so bad. Because he insulted this one woman? Also not directly - the consequences of this are however, that his popularity is falling, that his party is going to get fewer votes, and that the Conservatives can then move into the government house and drag the country into the dirt. That's the problem here. But that isn't really his fault either. If the voters (i.e. the men and women of Great Britain and Northern Ireland) had a bit more upstairs, then they wouldn't let their vote depend on an imprecise judgement of the reach of a thought of one of the party candidates. Unfortunately, the voters are pretty silly and let themselves be quite easily manipulated, that is if they're not currently manipulating themselves. One should really enlighten them about this silliness of theirs, so that they know and can then maybe vote a bit more sensibly. If he did this, Gordon Brown could save the situation and make everything that he's messed up better again. So go Gordon: you've still got four days.

Saturday, 1 May 2010

Failure

English translation follows the German text.

Hallo. Versagen ist nicht unbedingt schön. Aber es kann wesentlich anders ausgehen, je nach dem, wie man darauf reagiert. Um dies darzustellen, erkläre ich drei mögliche Reaktionen und deren weitere Folgen.
1) "Ups."
2) "Es tut mir lied."
3) "Ich war es nicht."

Die erste Reaktion drückt Überraschung aus. Wenn man seine Überraschung gesteht, heißt es, man hat kein Problem damit, dass andere von seiner schlechten Vorbereitung bzw. Kurzsichtigkeit Bescheid wissen. Das ist gut. Es ist offen und es führt zu mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft. Im Prinzip ist das das Beste, was man sagen kann, wenn man schon so schlecht vorbereitet gewesen ist, zumal diese Fahrlässigkeit schon an sich fast zum Auseinanderfall der Gesellschaft führen könnte. Das "Ups" macht aber quasi alles gut.

Die zweite Reaktion drückt nicht nur aus, dass es einem leid tut, sondern auch, dass man nicht so ganz überrascht ist. Daraus lässt sich leiten, dass man quasi schon die Gefahr erkannt hatte, dass "es schiefgehen könnte" (man versagen würde), bevor es zur Sache kam. Das ist auch eine Art Fahrlässigkeit, denn man könnte eigentlich versuchen, etwas dagegen zu machen, wenn man diese Gefahr erkannt hat. Oft lässt man sich aber einfach treiben, um nachher "es tut mir leid" zu sagen mit der Hoffnung, das würde allen und allem genugtun. Ist irgendwie nicht so toll.

Die dritte Reaktion drückt aus, dass man es nicht war. Diese ist natürlich die beste, weil es zweifelsohne für alle klar und deutlich bestätigt, dass man es nicht gemacht habe und dass alle ein bisschen aufhören sollten, auf einen sauer zu sein. Perfekt. Im besten Falle folgt dieser Aussage der hilfreiche Hinweis: "Mr. Cricket (Namen geändert, um den Schuldigen zu schützen) hat es gemacht." Oder man erklärt, welches Ereigniss der Natur (zum Beispiel, ein Vulkanausbruch oder die unerwartete Rutschigkeit einer Wiese) die Schuld trägt.

Dieser Blogpost ist geschrieben worden, um mich zu meinem eigenen Versagen zu bekennen. Ich habe nämlich nicht die gewünschte Zahl von Blogposts im April geschrieben. Und, angesichts der obigen Information kann ich vom tiefesten Herzen sagen: "Es tut mir leid."
Bis morgen.

Hello. Failure isn't always a particularly nice thing. But is can turn out remarkably differently, depending on how one reacts to it. In order to show this, I will explain three possible reactions and their further consequences.
1) "Oops".
2) "I'm sorry."
3) "It wasn't me."

THe first reaction expresses surprise. If one owns up to his surprise it means that one doesn't mind other people knowing about his poor preparation or short-sightedness. That's good. It is open and it leads to society holding together better. In principle, that's the best thing you can say when you've already been so poorly prepared, particularly because this carelessness could in itself already almost lead to society falling apart. So the "Oops" basically makes everything better.

The second reaction does not only express that you're sorry, but also that you're not all that surprised. You can infer from this, that one basically already recognised the danger, that things could "go wrong" (that one would fail), before it got down to business. That is also a kind of carelessness, because one could actually try to do something about it, once one has recognised this danger. Often, one just goes with the flow and ends up saying "I'm sorry" afterwards in the hope that that will satisfy everyone and everything. In some ways it's not so great.

The third reaction expresses that you didn't do it. This is obviously the best reaction, because it simply and clearly expresses for everyone, that without doubt you didn't do it and that everyone should just stop being so angry with you. Perfect. Ideally, this statement is followed by the helpful pointer: "Mr. Cricket (name altered to protect the guilty) did it". Or one explains, which event of nature, (such as a volcanic eruption or the unexpected slipperiness of a field) is to blame.

This blog post has been written in order for me to testify to my own failure. I did, namely, not manage to write the desired number of blog posts in April. And, based on the information above, I can say from the bottom of my heart: "I'm sorry."

See you tomorrow.