Saturday, 20 November 2010

We're English, don't you know?

English translation follows the German text.

Hallo.
Irgendwie hängt der heutige Post ein bisschen mit dem letzten zusammen, fällt mir gerade ein, obwohl ich die Idee für den heutigen Post im völlig getrennten Zusammenhang gehabt habe. Also jut...
Ich habe einen ziemlich interessanten Artikel gelesen, in dem beschrieben wird, dass Schweizer aufgrund ihres Sprachtalentmangels sehr gut miteinander klarkommen. Da wird behauptet, Schweizer würden keine Sprache so wirklich gut können, auch nicht die eigene Muttersprache, zumindest mit Deutschen oder Engländern oder Franzosen verglichen. Außerden haben sie ja öfter mit anderen Schweizern zu tun, die eine andere Muttersprache sprechen, weshalb sie irgendwie dann versuchen, da irgendwie zu kommunizieren, was auf erheblich niedrigerem Sprachniveau stattfinden muss, wenn mit Franzosen, Deutschen oder Engländern verglichen. Diese häufige Kommunikation mit Muttersprachlern anderer Sprachen führt auch zur oben genannten unterentwickelten Muttersprache, oder mindestens trägt sie dazu bei. Mag sein.
Der Autor meinte dann auch, dass Schweizer dann viel weniger miteinander streiten, weil sie ihre Ausdrücke viel weniger mit bitteren Beleidigungen zu füllen vermögen; im Gegensatz zu den Franzosen zum Beispiel, die dementsprechend sehr viel streiten, weil sie immer irgendeine böse Nuance in der Sprache des Gegenübers erkennen. Das klang für mich alles ziemlich interessant und irgendwie logisch - es hat mich auch an ein Theaterstück vom guten Max Frisch erinnert "Als der Krieg zu Ende war", in dem eine Deutsche und ein "Iwan" sich verlieben, gerade weil sie keine gemeinsame Sprache haben, in denen sie Dinge wie "ihr seid doch alle Verbrecher" sagen können. Max Frisch war ja Schweizer - also scheint diese Dinge ziemlich viel mit der Schweiz zu tun haben, und dann denke ich natürlich darüber nach, ob irgendein Phänomen in diesem Zusammenhang in England bzw. mit Bezug auf England zu beobachten ist.
Ich denke schon.
Im international Business wird meistens auf englisch gesprochen. Hier wird immer behauptet, der Engländer hätte einen Vorteil, weil Englisch seine Muttersprache ist, aber ich bin mir nicht so sicher. Genau wie es im Falle der Schweizer nicht automatisch zu weniger freundlichen Beziehungen führt, wenn man die Sprache nicht so gut kann, so ist es nicht unbedingt ein Vorteil für den Engländer, dass alle mit ihm Englisch sprechen. Weil er spricht dann Englisch, aber auf einem deutlich anderen Niveau von seinen Geschäftspartnern/Konkurrenten und er wird von diesen dann nicht so gut verstanden, wie sie sich alle untereinander verstehen. Sie haben alle vielleicht eine 1,0 im Wirtschaftsenglisch, aber er ist mit EastEnders und Dick King Smith aufgewachsen. Er nutzt Redewendungen, die voll mit Nuancen beladen sind, die aber seine Gesprächspartner nicht erkennen. Er nutzt höchstwahrscheinlich Nuance und Konnotation, was dann bei den anderen verloren geht. Er wird also schlechter verstanden. Außerdem sprechen seine Kollegen auf für ihn simple, einfache Weise und er kann sie nicht so ernst nehmen. Es ist schwierig für ihn, zwischen den guten und den schlechten Vorschlägen zu unterscheiden, weil sie alle auf für ihn etwas Unterentwickeltes ausstrahlen. Es kann nur sein, dass dies seine Position im Gespräch beeinträchtigt und dass er sich gutmöglich benachteiligt fühlt. Im extremen Fall versucht er sogar, sein Englisch zu vereinfachen, um mit den anderen zu konkurrieren, aber dann ist er auch nicht mehr Meister seiner eigenen Sprache und ist wohl so sehr mit der Sprache beschäftigt, dass er sich auch nicht mehr auf den Deal konzentrieren kann.
Also schwierig.
Ich will mit diesem Post nicht behaupten, Engländer hätten es auf jeden Fall schwieriger als die anderen, aber ich will schon klar machen, dass es nicht immer so selbstverständlich ist, wie man vielleicht meinen könnte.
Bis morgen.



Hello.
In some ways today's post seems to have a bit to do with the last one, I've just realised, though I had the idea for today's post in a completely different context. But anyway...
I have read a pretty interesting article which described how the Swiss get along well with one another because of their lack of linguistic talent. It is claimed that the Swiss can't really speak any language all that well, not even their own native language, at least compared to Germans or Englishman or the French. Besides this, they often have to deal with other Swiss people who speak a different native language, for which reason they then somehow try to somehow communicate, which has to take place at a far lower linguistic level compared to when the French, Germans or Englich communicate with one another. This frequent communication with native speakers of other languages then leads to this underdeveloped own native language, or at least contributes to it. It's possible.
The author then says, that the Swiss don't really argue that much with one another, because they are far less able to load up their expressions with bitter insults; far different the French for example, who, it follows, argue an awful lot, because they are always able to detect some kind of nasty nuance in the language of their opposite number. This all sounded quite interesting to me and somehow logical - it also reminded me of the play from good old Max Frisch "When the war was over", in which a German woman and an "Ivan" fall in love, precisely because they don't share a common language in which they can say things like "you're all criminals". Max Frisch was of course a Swiss man - so these things seem to often have a lot to do with Switzerland, and then I obviously start to think about whether some kind of related phenomenon can be observed in or to do with England.
And yes, I think it can.
In the international business world people mostly speak in English. It's always being said that English people have an advantage because English is their native language, but I'm not so sure. Just as the Swiss don't automatically get along worse because they can't speak the language as well, so I don't think it's necessarily an advantage for the Englishman, that everyone's speaking English with him. Because he then speaks English, but on a completely different level to that of his converstion partners/competitors and he isn't understood as well by them as they all understand each other. They might well all have an A in business English, but he's grown up with EastEnders and Dick King Smith. He uses expressions which are full of nuance, which his conversation partners don't pick up on. He uses, in all probability, nuances and connotations, which are completely lost on everyone else. So he gets understood worse. On top of that, his colleagues are all, in his eyes, speaking in a simple, basic way and he can't take them as seriously. So it's difficult for him to distinguish between the good and bad proposals, because they are all permeated with something under-developed, as far as he's concerned anyway. It can only be true, that this puts him at a disadvantage and that he certainly feels disadvantaged. In an extreme instance, it may even try to simplify his own English in order to be able to compete with the others, but then he's no longer master of his own language and is probably so busy dealing with his language that he can no longer concentrate on the deal being done.
So it's tricky.
I don't want to make the claim with this post, that the English certainly have it less easy than other people, but I do want to make clear, that it's not always so clear cut as a lot of people might think.
See you tomorrow.

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