Monday, 29 July 2013

Peps Pokalmaschine

Mit den drei Titeln in seiner Abschiedssaison gewann Ex-Trainer Jupp (Kurzform von Josef) Heynckes mit dem FC Bayern München praktisch alles, was es zu gewinnen gab. Doch Jetzt-Trainer Pep (Kurzform von Josep) Guardiola hat einen Plan: Mehr Pokale.

Heynckes Fehler sei es, sich immer nur auf die existierenden Pokale konzentriert zu haben, meint Ex-Barca Trainer Guardiola. „Er war nicht ehrgeizig genug. Er hätte sich lieber der Neuschaffung von Pokalen widmen müssen“, meint der Katalane. Der seit 2000 abgeschaffte Europapokal der Pokalsieger (EdP) sei das richtige Model gewesen. DFB-Pokalsieg führte zum EdP, der wiederum zum Supercup führte. „Jeder Pokalsieg soll dem Sieger Zugang zu einem weiteren Pokal verschaffen.“

Pep: Supercup-Experte
In seinen vier Jahren als Trainer der Blaugrauna holte Guardiola 5 Supercups (dreimal spanisch, zweimal europäisch) und er sieht da noch viel Potenzial. „Die Wiedereinführung des EdP würde die Tür zu zwei weiteren Supercups öffnen.“ Gemeint sind EdP-Sieger gegen Europa-League-Meister sowie EdP gegen Champions-League.

Bei der Anzahl an Supercups könne man noch einen Supercup zwischen den Supercup-Siegern organisieren: Guardiola würde es „Der Supercup der Supercupsieger (DSDS) nennen. „Das gibt’s schon?“ Kurze Denkpause. „Dann vielleicht einfach Super-Supercup: SS“ Damit könne niemand ein Problem haben.

In unserer kurzen Interview-Zeit können wir die Pokalerfindung nicht weiter ausarbeiten. Eine Sache betont aber der EdP-Sieger vom Jahr 1997 immer wieder: Hätte man ausreichend Supercups, „könnte der FC Bayern langfristig auf spielintensivere Geschichten wir die Champions-League verzichten.“ Europa darf hoffen.

Zum Schluss drückt Guardiola sein Verständnis dafür aus, dass es schon gut wäre, die diversen Supercup-Finals auch zu gewinnen, dass Vizemeister aber „ebenso in Wikipedia“ zu finden sind.

Sunday, 28 July 2013

Sensation in der Fairness-Forschung

In einer noch nicht veröffentlichten Studie meinen Wissenschaftler der Universität Bielefeld, in Großbritannien ein neuartiges Kulturphänomen entdeckt zu haben. Sie nennen es Unfairness.

„Wir waren eigentlich auf der Insel, um empirische Daten zur gut dokumentierten britischen Fairness zu sammeln“, erklärt Forschungsleiter Schmidt. Dabei bekamen sie Zugang zu bis dato unerforschten Beobachtungsfeldern . „Wir wollten die Ersten sein, die Fairness auf öffentlichen Ämtern feststellen konnten.“

Es verlief anders. Nach der akzeptieren wissenschaftlichen Methodik maßen die Bielefelder die Fairness auf einer Skala von 0 bis 1, aber immer wieder ergaben die Daten Ergebnisse im Minusbereich. „Wir mussten alles neu kalibrieren. Unsere Geräte gehen jetzt bis minus Eins!“

Wie man diese Unfairness genau beschreibt, weiß Schmidt nicht: „Wir sind keine Lexikographen.“ Dennoch wird in den kommenden Wochen eine 50-seitige Zusammenfassung der Studie dem Duden zur Definitionsdefinierung vorgelegt.

Unfairness auch in Deutschland vermutet
Am Antrag für das nächste Projekt wird bereits gearbeitet. „Wir möchten herausfinden, ob dies ein rein britisches Phänomen ist.“ Im deutschen Kulturraum gebe es große Hoffnung im Bereich der Vergabe von wissenschaftlichen Fördermitteln. Dass manche schwachsinnig erscheinende Projekte gefördert werden „lässt sich gutmöglich durch die Existenz von Unfairness erklären“, so Schmidt.

Die Analyse klingt erschreckend, aber eine positive Botschaft gibt es im Bereich Sport, wo keine Indizien für Unfairness gefunden wurden. Gefragt, woran dies liegen könnte, meint Schmidt: „Wir erfassen die Daten nur; erklären müssen andere.“ Die These werde ein anderes Forschungsteam genauer prüfen müssen, „aber vermutlich weil die Briten nicht dopen.“

Saturday, 27 July 2013

Sommerloch im Berliner Umland entdeckt

Am Dienstag bekam ich einen Geheimtipp über Twitter und gestern um 7:00 Uhr stand ich am Rande der Hauptstadt, wo ich mit eigenen Augen sah: Es gibt das Sommerloch wirklich.

Ein Wärter bat mir, den genauen Ort nicht zu veröffentlichen, denn die Sicherheitsstandards am Loch seien für große Besuchermengen keineswegs gerüstet: „Vor allem der Brandschutz ist ein Riesenproblem“, verriet er. Wer aber für das Loch die Verantwortung übernimmt, konnte er nicht sagen. „Ständiger Chefwechsel“ hieß es und anders lassen sich die „aufeinander folgenden Stillstände“ nicht erklären. 

Ein Segen für die ganze Branche

Beim Besuch des Sommerlochs fiel sofort auf: man sah kaum öffentliches Interesse, aber eine zweistellige Anzahl an Journalisten. Ein Vertreter einer Lokalzeitung erzählte, „Es ist kein Geheimnis, dass die Nachrichten zu dieser Jahreszeit immer etwas lahm sind.“ Da sei ein echtes Sommerloch wie dieses „ein Segen für die ganze Branche“. Dank des Lochs seien alle Arbeitsplätze in Berlin „heute und mindestens bis zum 9. Jahresmonat gesichert“.

Zur Entstehungsgeschichte oder gar einem tieferen Sinn des Sommerlochs gibt es verschiedene Thesen. Manche halten es für ein rein meteorologisches Phänomen: „Mit dem Klimawandel wird es in den kommenden Jahren immer häufiger solche Sommerlöcher geben“, so ein Betrachter. Die Medien werden sich freuen.

Eins ist jedenfalls klar: Ob ursprünglich von Natur oder Menschen gemacht, in früheren Zeiten muss es intelligentes Leben am Loch gegeben haben. An einigen Stellen wiederholte sich nämlich derselbe kryptische Code. Die Bedeutung bleibt unklar, aber drei Buchstaben waren eindeutig zu erkennen: B E R.