Am Dienstag bekam ich einen Geheimtipp über Twitter und gestern um 7:00 Uhr stand ich am Rande der Hauptstadt, wo ich mit eigenen Augen sah: Es gibt das Sommerloch wirklich.
Ein Wärter bat mir, den genauen Ort nicht zu veröffentlichen, denn die Sicherheitsstandards am Loch seien für große Besuchermengen keineswegs gerüstet: „Vor allem der Brandschutz ist ein Riesenproblem“, verriet er. Wer aber für das Loch die Verantwortung übernimmt, konnte er nicht sagen. „Ständiger Chefwechsel“ hieß es und anders lassen sich die „aufeinander folgenden Stillstände“ nicht erklären.
Ein Segen für die ganze Branche
Beim Besuch des Sommerlochs fiel sofort auf: man sah kaum öffentliches Interesse, aber eine zweistellige Anzahl an Journalisten. Ein Vertreter einer Lokalzeitung erzählte, „Es ist kein Geheimnis, dass die Nachrichten zu dieser Jahreszeit immer etwas lahm sind.“ Da sei ein echtes Sommerloch wie dieses „ein Segen für die ganze Branche“. Dank des Lochs seien alle Arbeitsplätze in Berlin „heute und mindestens bis zum 9. Jahresmonat gesichert“.
Zur Entstehungsgeschichte oder gar einem tieferen Sinn des Sommerlochs gibt es verschiedene Thesen. Manche halten es für ein rein meteorologisches Phänomen: „Mit dem Klimawandel wird es in den kommenden Jahren immer häufiger solche Sommerlöcher geben“, so ein Betrachter. Die Medien werden sich freuen.
Eins ist jedenfalls klar: Ob ursprünglich von Natur oder Menschen gemacht, in früheren Zeiten muss es intelligentes Leben am Loch gegeben haben. An einigen Stellen wiederholte sich nämlich derselbe kryptische Code. Die Bedeutung bleibt unklar, aber drei Buchstaben waren eindeutig zu erkennen: B E R.
Saturday, 27 July 2013
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