English translation follows the German text.
Es ist mittlerweile gut bekannt, dass "das Internet" dich die ganze Zeit beobachtet. Facebook-User merken, dass wenn sie, mehr als Witz als im Ernst, sich als Ashley-Simpson-Fan bekennen, sie plötzlich Anzeigen für Britney-Spears-T-Shirts auf die Homepage bekommen. "Das Internet" erkennt dich als Fan von blonden Pop-Künstlern und versucht, dir entsprechende Produkte zu verkaufen.
Ich habe dieses Phänomen das erste Mal bemerkt, als ich eine Email bei Google-Mail las, in der das Wort "Slowenien" auftauchte. An der Seite der Email sah ich dann eine Anzeige mit Informationen über Urlaubmachen in Slowenien. Bis dann hatten meine Emails ausschließlich McDonald's und Coca-Cola besprochen und mir war nicht aufgefallen, dass die Anzeigen sich danach richteten, obwohl die das sicherlich gemacht haben müssen.
Die zwei Seiten dieses Phänomens sind ziemlich offensichtlich. Die eine ist: es ist schön, wenn man sich für Slowenien interessiert, dass einem mehr Informationen angeboten werden. Es ist wie eine hilfreiche Person, die dir hinterherläuft und dich mit sehr weit hergeholten Fakten zu deinem aktuellen Gesprächsthema füttert. Ist also nett, wenn manchmal ein bisschen übertrieben und überflüssig.
Die Kehrseite ist: man hat Angst, dass "das Internet" zu viel über einen weiß und man fühlt sich eingeschränkt. Man will nicht mehr Emails über pornografische Gemälden schreiben, weil man befürchtet, Anzeigen für solche Bilder könnten auftauchen und die Kleinkinder erschrecken, die so halt hinter einem im Raum gelegentlich sitzen. Zum Beispiel.
Ich hatte immer diese zwei Aspekte berücksichtigt und die ganze Sache nicht schrecklich, aber auch nicht besonders toll gefunden. Neulich habe ich aber nach Lampen in Google gesucht, denn ich wollte eine Lampe kaufen. Dann habe ich, nach etwas Suchen im Internet, mich aufm Weg zu IKEA gemacht und dort eine Lampe gekauft. Mit Hilfe meiner Freunde, meiner Frau und eines Mannes mit einem Bluetooth-Handy-Mikrofon habe ich die Lampe an die Decke meines Wohnzimmers montiert. Ich bin glücklich. Es gibt nur ein Problem. Es befinden sich immer noch Lampenwerbungen auf diversen Webseiten, die offensichtlich mit Google über meine Interessen sprechen, obwohl ich schon vor einigen Tagen (bzw. gestern) die Lampe fertig montierte. Diese Anzeigen sind nicht hilfreich. Sie nerven nur. Würde ich jetzt nach weiteren Lampen suchen, könnte es passieren, dass ich eine bessere oder eine günstigere finde, die ich aber dann nicht kaufen kann, weil beim Montieren etwas Farbe von der IKEA-Lampe schon abgegegangen ist und die Lampe folglich nicht mehr zurückgebracht werden kann. Mein Lampenbudget reichte nur für eine Lampe aus.
Ich muss mich also bemühen, auf keine Anzeige zu klicken, um nichts über neue Lampen zu erfahren und diesen Ärger zu vermeiden, obwohl ich mich jetzt schon ein bisschen für Lampen zu interessieren begonnen habe. Es ist nicht, weil ich blöd bin - es ist natürlich schwer zu vermeiden, wenn man sich eine Woche lang mit Lampen beschäftigt. Außerdem war meine googlischere Beschäftigung mit den Lampen anscheinend so intensiv, dass wirklich jede einzelne Anzeige jetzt nur über Lampen oder Deckenleuchten zu labern scheint - ich kreige also keine anderen Informationen über andere Produkte, die mich vielleicht gutmöglich interessieren könnte. Ich werde aus der normalen Welt ausgegrenzt und in eine Ecke geschoben, wo nur über Lampen geredet werden darf, und das genau zu dem Zeitpunkt, wo ich mich eben für eine Lampe entschieden habe und nicht hören möchte, dass es vielleicht eine bessere Alternative hätte geben können.
Und falls ich's nicht mehr aushalte und eine andere Lampe doch kaufe, darf ich die sechs (6!) Ikea-Glühbirnen nicht zurückbringen.
Bis morgen.
By now it is well-known that "the internet" is watching you all the time. Facebook users notice that when they, more as a joke than in seriousness, own up to being an Adhley Simpson fan, they suddenly get ads for Britney Spears t-shirts on their homepage. "The internet" sees you as a fan of blonde pop artists and tries to sell you corresponding products.
I first noticed this phenomenon when I was reading an email with Google-Mail, in which the word "Slovenia" appeared. At the side of the email I then saw an advert with information about holidaying in Slovenia. Up to that point, my emails had dealt exclusively with McDonald's and Coca-Cola and I hadn't realised that the adverts had tailored themselves to this, although they surely must have done.
The two sides of this phenomenon are quite apparent. The first is: it is nice when you are interested in Sloveni, that you are offered more information. It is like a helpful person who walks behing you and feeds you with rather obscure facts to do with your current topic of conversation. So it's nice, if sometimes a little over the top and surplus to requriements.
The flipside is: you are scared, that "the internet" knows too much about you and you feel restricted. You no longer want to write emails about pornographic paintings because you fear that adverts for such pictures could appear and scare the small children who sometimes tend to just sit behind you in the room. For example.
I had always taken these two aspects into account and found the whole business not terrifying, but also not particularly groovy. Recently, however, I did some searching for lamps in Google, because I wanted to buy a lamp. Then I, after some time looking in the internet, made my way to IKEA and bought a lamp there. With the help of my friends, my wife and a man with a bluetooth-mobile-microphone, I managed to afix the lamp to the ceiling of my living room. I am happy. There is just one problem. There are still lamp adverts on a diverse range of websites, which are clearly in dialogue with Google about my interests, although I had already finished afixing the lamp some days ago (well yesterday). These adverts are not helpful. They are just annoying. If I were to now look for more lamps, it could happen that I find a better or more reasonably priced one, which I, however, can then not buy, because some of the colour rubbed of the IKEA lamp during its afixing and the lamp can no longer be taken back. My lamp budget was only sufficient for one lamp.
So now I have to make every effort not to click on any adverts, so that I find out nothing about new lamps and I avoid this irritation, although I have now started to be a bit interested in lamps. This isn't because I'm an idiot - it is naturally difficult to avoid when you've spent a week looking at lamps. Furthermore, my googly dealings with the lamps were seemingly so intense, that now really every individual advert seems to go on about nothing but lamps or ceiling illumination - so I'm not getting any other information about other products which could potentially be of interest to me. I am therefore being shut out of the normal world and pushed into a corner, where one all talk must be of lamps, and this precisely at a time, when I have just decided on one particular lamp and really wouldn't like to hear that there might have been a better alternative.
And if I can't take it anymore and do end up buying another lamp, then I won't be allowed to take back the six (6!) IKEA light bulbs.
See you tomorrow.
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