Thursday, 2 September 2010

How to manage humour nowadays?

English translation follows the German text.

Letzten Sonntag, also nicht letzten Sonntag sondern vorletzten Sonntag, oder war es doch letzten Sonntag erst, jedenfalls wurde die Cricket-Welt durch einen Wettskandal erschüttert. Die Details sind hier unwichtig. Wichtig für diesen Post ist, dass es einen englischen Spruch gibt, "It's just not cricket", der sowas wie "das ist sehr unfair" heißt. Kurz nach der Veröffentlichung des Zeitungsartikels mit den Betrugsvorwürfen haben mehrere Leute in Twitter "it's just not cricket" getwittert. Das war nicht unerwartet.
Früher, in der vortwitterischen Ära, konnte man einem witzigen Einfall haben, ihn aufbewahren und später am Abend in der Kneipe im richtigen Moment ihn seinen Freunden mitteilen. Sowas hieß Humor, Sinn für Timing und anderes.
Jetzt funktioniert das nicht mehr. Jetzt hören so viele Leute solche Nachrichten, dass solche Wortspiele oder Witze fallen fast immer mehreren ein und einige werden den Witz in Facebook oder Twitter oder sonst wo mit der Welt teilen. Es bringt dir nichts, dass es auch dir eingefallen war - weil alle es sowieso irgendwo bei Twitter lesen oder, wenn sogar nicht, den Verdacht haben werden, du hättest es einfach bei Twitter gelesen und recyclest es in der Kneipe.
Wie geht man am besten damit um?
Ich weiß es noch nicht. Man kann nicht vermeiden, dass einem witzige Sprüche einfallen und, auch wenn die anderen einfallen, ist es immer noch eine Gabe, die nicht jeder hat. Eine Methode wäre: im Voraus abzuschätzen, wie weit ein bestimmter Spruch nach einem bestimmten Nachrichtenereignis verbreitet wird, und dann versuchen, irgendwie diejenigen auszulachen, die mit diesem deines Erachtens klischeehaften Spruch auftauchen. Sonst muss man nur dann einen Witz teilen, wenn man sich sicher fühlt, dass er wirklich etwas Besonderes ist und dass es von keinem anderen Twitterer getwittert wird.
Das heißt, das Talent liegt nicht mehr in den Witzen selbst, sondern in deren richtigen Einschätzung, wie besonders sie sind und wie vielen anderen sie gleichzeitig eingefallen sind. Wer es schafft, die Witze zu erdenken und ihre Rarität einzuschätzen, der wird der Humorking des twitterischen Zeitalters.
Viel Glück!


Last Sunday, well not last Sunday but the Sunday before last, or was it last Sunday, anysway, the cricket world was rocked by a betting scandal. The details aren't important here. Important for this post is the fact that there is an English expression, "It's just not cricket", which means something like "that is very unfair". Shortly after the publication of the newspaper article with the allegations of cheating, many people twittered "It's just not cricket" in Twitter. That wasn't unexpected.
IN the past, in pre-Twitter times, you could think of something funny, save it up and then later in the evening share it with your friends in the pub. Something like this was called humour, sense of timing and other things.
Now that doesn't work any more. Now so many people hear pieces of nes like that, that puns of this nature or jokes will always occur to large numbers of people and several of them will share the joke with the world in Facebook or Twitter or somewhere else. It doesn't help you that you came up with it as well - because everyone will read it somewhere in Twitter anyway or, even if they don't, suspect that you just read it in Twitter and are recycling it in the pub.
What is the best way of coping with this?
I don't know yet. You can't avoid coming up with funny things to say and, even if other people come up with them as well, it remains a gift which not everyone has. One method would be: estimating in advance, how widespread a particular joke after a particular news event will be, and then somehow try to laugh at those people who have popped up with this soundbite, which is in your opinion clicheed. Otherwise, you would have to only then share a joke, when you are really sure that it really is something special and that it won't be twittered by anybody else.
That means, the talent is no longer to be found in the jokes, but in judging them accureately, how special they are and how many other people will come up with them simultaneously. Whoever manages to think up the jokes and to judge their rarity - he will be the humour king of the age of Twitter.
Good luck!

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