Tuesday, 18 January 2011

What are cheap forks for?

English translation follows the German text.

Nicht all meine Gabeln sind gleich. Manche bestehen aus einem einzigen Stück Edelstahl und andere haben ein kleineres Stück Edelstahl, das in einem Plastikgriff feststeckt. Die einstückigen Gabeln sind eindeutig besser - die sehen besser aus, die sind schwerer und sie sind stabiler.
Jetzt das Paradox:
es spricht nichts für die Verwendung der billigeren Gabeln. Absolut gar nichts. Die zu verwenden ist weniger schön und außerdem gehen sie schneller kaputt, weil sie zweistückig sind (ein paar davon wackeln schon ein bisschen), was ein Grund dafür wäre, sie möglichst selten zu nutzen, damit sie halbwegs benutzbar bleiben. Jedoch werde ich jedes Mal vor die Entscheidung gestellt, eine gute oder eine billige zu nutzen, wenn ich etwas essen möchte, was man am einfachsten mit einer Gabel isst. Das Problem ist noch nicht so weit entwickelt, dass ich manchmal einen Löffel oder ein Messer nehme, wenn eigentlich eine Gabel angesagt wäre, aber manchmal erwische ich mich, wie ich eine billigere Gabel nehme, weil ich mich irgendwie überzeugt habe, dass ich gerade nichts Edles esse, oder weil ich alleine bin und es sich auf irgendeine Art und Weise nicht lohnt, eine anständige (sprich halbwegs vernünftige) Gabel zu nutzen. Obwohl ich ganz genau weiß, dass es wirklich keine Vorteile hat, die billigere Gabel zu nutzen. Keine. Die guten Gabeln sind auch nicht dermaßen gut, dass es sich lohnen würde, sie zu schonen - sie sind weder aus Edelsilber noch zerbrechlich noch sonst was - sie sind einfach besser und etwas in mir sagt, dass es nicht richtig ist, das Bessere zu nehmen, wenn die Mahlzeit zu den schlechteren (wegen Allein-Essen oder wegen der geringen Qualität des Essens oder wegen des geringen Aufwandes, der für die Zubereitung notwendig war) Mahlzeiten meines Lebens gehört. Aber solange die billigeren Gabeln vorhanden sind, nehme ich sie immer wieder (nicht jedes mal, aber schon öfter).
Die einzige Lösung, die mir einfällt, damit ich jedes Mal eine vernünftige Gabel nutzen könnte, wäre die billigen einfach wegzuschmeißen - der Verlust wäre auch nicht groß - sie haben umgerechnet 25 Cent pro Stück gekostet und sind jetzt zudem verbraucht. Doch das kann ich nicht machen, denn die billigen Gabeln zeigen doch ihren Wert (da meine ich, sie zeigen, dass sie wertvoll sind, nicht, dass sie ihren waren Wert zeigen, der wie besprochen äußerst gering ist), wenn ich Gäste habe. Dann kann ich nämlich meine ausgezeichnete Gastfreundlichkeit beweisen, indem ich den Gästen die guten Gabeln gebe, während ich eine billige nutze. Selbst wenn ich für alle Anwesenden ausreichend gute Gabeln habe, ist dies ein guter Trick, mit dem jeder wohlwollende Gastgeber auf diskrete Weise den angebrachten Respekt seinem Gast zeigen kann.
Bis morgen.



Not all my forks are ths ame. Some are made of one single piece of stainless steel and others have a smaller piece of stainless steel which is stuck in a plastic handle. The one-piece forks are clearly better - they look better, they are heavier and they are more stable.
Now the paradox:
there is nothing which supports using the cheaper forks. Absolutely nothing. Using them is less pleasant and furthermore, they break more easily because they are made of two pieces (a few of them already wobble a bit), which would be a reason for using them as seldom as possible, so that they remain vaguely usable. However, I am presented with the decision whether to use a good or a cheap fork every time I wish to eat something which can be eaten most easily with a fork. The problem has not got to the stage that I sometimes use a spoon or a knife when a fork would really be called for, but I do sometimes find myself taking a cheaper fork because I have convinced myself that I'm not eating anything noble, or because I'm alone and it for some reason isn't work using a decent (that is, vaguely sensible) fork. Although I know precisely that there are really no advantages to using the cheaper fork. None. THe good forks are also not so unbelievably good that it would be worth sparing them - they are neither made of fine silver nor fragile nor anything else - they are just better and something in me says that it isn't right to use the better thing when the meal belongs to the worse (because of eating alone or because of the low quality of the food or because of the lack of effort needed for the preperation) meals of my life. But as long as the cheaper forks are available, I find myself using them time and again (not every time, but frequently).
The only solution I can think of, so that I can use a sensible fork each time, would be to simply throw away the cheap ones - the loss would not be great - they cost the equivalent of 25 cents a piece and are also used. But I can't do this, because the cheap forks do show their worth (I mean, they show that they are valuable, not that they show their true worth, which is, as discussed, extremely low), when I have guests. Then I am able to prove my excellent hospitality by giving the guests the good forks, whilst I use a cheap one. Even when I have sufficient good forks for all those present, this trick is a good one, which every well-meaning host can use to show his guest the appropriate level of repsect in a discreet manner.
See you tomorrow.

2 comments:

  1. Eigentlich gibt es doch eine Erklärung, warum Du die billigen Gabeln beim schnellen Junkfood-Snack zwischendurch bevorzugst. Die Benutzung der billigen Gabeln hat den Vorteil, dass keine guten Gabeln schmutzig werden, und falls man abends noch zusammen essen will und vielleicht auch was gekocht hat, dann hatte man vielleicht noch keine Zeit, die Gabeln vom Snack zu spülen. Da man aber eine billige benutzt hat, hat man, trotzdem man nicht gespült hat, die guten Gabeln noch sauber und verfügbar. Ist es nicht insgeheim so?

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  2. Guten Abend Monsieur le Stone.
    Leider kann ich Ihre Frage nicht beantworten, denn selbst wenn es insgeheim so wäre, könnte ich dies Ihnen nicht sagen, ohne dass dadurch das Geheime verloren ginge. Damit es also insgeheim so (oder auch nicht, das sage ich ja nicht) bleiben kann, muss ich mich leider hier auf mein Recht auf Schweigen berufen.
    Einen schönen Abend!
    Herr Bench
    PS: Das ich Ihnen nicht sage, ob's so ist oder nicht, hat natürlich nichts damit zu tun, dass ich nicht zugeben möchte, Junkfood zu essen.

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