Tuesday, 27 November 2012

Das dritte Tweet der Woche: Nachtrag

No English translation follows the German text (for the same reason as in the previous post. Once an English translation becomes available of the primary literature, then an English blog post could be considered.)

Hallo,
Um diesen Post gut zu verstehen, sollten Sie zuerst den Post vom 26.11.2012 (a.k.a. gestern) lesen.
Fertig? Gut, dann schreibe ich weiter.
Nach Veröffentlichung des gestrigen Posts mit der Lupenanalyse des dritten Tweets der Woche wurde ich von einer Leserin angesprochen. Sie fragte mich, "warum Montag?" Die Feinanalyse hat gezeigt, dass eigentlich jedes Wort der Geschichte gut durchdacht war und einen Grund hatte, so zu sein, wie es war und an der Stelle zu sein, an der es war. "Montag" wurde jedoch scheinbar nicht so präzise gewählt.  Heute erkläre ich:
a) warum Montag
b) was besser wäre als Montag
A: Warum Montag
Ich könnte behaupten, Montag wurde als Ucks Todestag ausgesucht, weil Montag traditionell der schlechteste Tag der Woche ist und es dementsprechend passend ist, wenn sich an diesem Tag was Schlechtes (hier: Tod) ereignet.
Oder ich könnte behaupten, Montag wurde als Ucks Todestag ausgesucht, weil Montag der erste Tag der Woche ist, der also eigentlich ein Tag zum Nach-vorne-Schauen geeignet wäre, weshalb es dann einen krassen Kontrast herstellt, wenn am Anfang der Woche das Ende von etwas (hier: einem Leben) passiert.
Diese wären beide ganz okaye Gründe, wären aber gelogen.
Im ersten (nicht-veröffentlichten) Entwurf der Geschichte ist Uck an einem Sonntag gestorben, da Sonntag als Tag empfunden wurde, an dem ein Mann am häufigsten mit der Frau zusammen frühstücken würde. Dies wäre ein etwas schwacher Grund gewesen, aber das war der Grund. Sonntag wurde dann nur deswegen mit Montag ersetzt, weil das Tweet schon über der Maximalzeichenzahl war und durch die Ersetzung man ein Zeichen sparen konnte. So ein schwacher Grund. Bedauerlich.

B. Was besser wäre als Montag
Besser als Montag wäre "Morgen" - also "Eines Morgens war der Kaffee vergiftet". Dies wäre besser:
1) Weil kein Tag definiert wird, wird man nicht durch die Wahl eines bestimmten Tages abgelenkt. Und da der Tag eigentlich egal ist, ist es ziemlich unordentlich, überflüssige Informationen in die Geschichte hineinzubringen.
2) Man frühstückt am Morgen und man weiß, dass Uck zum Frühstück Kaffee trinkt. Deshalb würde "eines Morgens" die Verbindung zum Anfang der Geschichte besser aufrecht erhalten. Und man weiß, dass Uck diesen vergifteten Kaffee trinken wird (weil er morgens Kaffee trinkt), während ein Montagskaffee nicht zwangsläufig von Uck getrunken wird (wenn es zum Beispiel Montagabend wäre).
Außerdem hat Morgen(s) die gleiche Zeichenzahl wie Montag(s): 6(7). Aus dem Grund wäre es unproblematisch, die Geschichte so zu verändern.

Ein Tweet mit der verbesserten Version der Geschichte wird demnächst veröffentlicht. Bis dahin freue ich mich auf weitere Anregungen, Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge.
Danke.
Herr Bench

Monday, 26 November 2012

Das dritte Tweet der Woche

No English translation follows the German text (because the post is too heavily based on a German piece of writing which is yet to be translated).

Guten Tag,
Heute erkläre ich euch das dritte Tweet der Woche. Das Tweet lautet:
"Zum Frühstück trank Uck immer einen Kaffee. Seine Frau trank lieber Tee. Eines Montags war der Kaffee vergiftet. Sie überlebte. Uck starb."
Also...
Der erste Satz erklärt eine Situation, die gut als Einleitung dient, weil sie ganz gewöhnlich ist. Auch durch den hohen Bekanntheitsgrad des Satzes kann man leicht das einzige unbekannte Wort "Uck" leicht verstehen. Uck ist offensichtlich eine Person, denn es sind Personen, die immer zum Frühstück einen Kaffee trinken. Durch die Unbekanntheit des Namens "Uck" wird jedoch Neugier beim Leser erweckt. Er fragt sich, "Wer ist denn Uck?", "Ist das ein Mann oder eine Frau?" Vielleicht macht er sich schon ein Bild von "Uck", um dann später zu gucken, ob im weiteren Verlauf der Geschichte seine Erwartungen wahr werden oder ob er überrascht wird.
Der nächste Satz fängt mit dem Begriff "Seine Frau" an. "Durch diesen ersten Begriff erfährt der Leser zwei Sachen:
1) Uck ist ein Mann
2) Uck ist verheiratet
Man könnte meinen, schon durch das erste Wort "Seine" zu erfahren, dass Uck ein Mann ist, aber theoretisch könnte sich "Seine" auf den Kaffee oder gar das Frühstück beziehen, beispielsweise wenn der Satz "Seine weiteren Komponente waren Bohnen, Champignons und ein von beiden Seiten gebratenes Spiegelei" oder "Seine Anfangstemperatur war immer hoch genug, um Uck genügend Zeit zu geben, die Sportseiten seiner Lieblingszeitung zu lesen, bevor er ihn austrinken konnte" wäre. Weil aber weder Frühstücke noch Kaffees Frauen haben können, wissen wir nach dem Wort "Frau", dass es sich um Ucks Frau handelt (weil wir ja vorher schon aus dem ersten Satz schließen konnten, dass Uck eine Person ist).
Dann kommt das Wort "trank", das wir schon im ersten Satz hatten. Das Trinken ist also ein dem Leser schon bekanntes Thema. Er erwartet also eine sinnvolle Verbindung zwischen dem "trank" in diesem Satz und dem "trank" im ersten Satz. Und durch das Wort "lieber", das einen Vergleich beschreibt, geht diese Erwartung auch in Erfüllung. Dann kommt das Wort "Tee", was als klassischer Gegensatz zum Kaffee fungiert.
Es ist typisch in solchen Geschichten (denken wir an die Story von Jack Sprat), einen solchen ja/nein (oder an/aus, schwarz/weiß) Gegensatz vorzustellen. Der eine geht links, der andere rechts. Dass die Personen, auf die sich dieser Gegensatz bezieht, dann Mann und Frau sind, ist auch relativ typisch in solchen Situationen. Durch diesen klassischen Aufbau wird das Vertrauen des Lesers auch gewonnen, denn er wird nicht allzu sehr herausgefordert und er kann sich auf die paar neuen Informationen konzentrieren. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er Folgendes gelernt:
1) Es gibt einen Mann
2) Der Mann heißt Uck
3) Uck trinkt gerne Kaffee
4) Uck ist verheiratet
5) Seine Frau trinkt lieber Tee als Kaffee, scheint aber mit ihrem Mann zusammen zu frühstücken
6) weitere Meinungsunterschiede zwischen den beiden Ehepartnern kann der Leser mutmaßen - er hat sie aber noch nicht bestätigt bekommen.
Der nächste Satz fängt mit dem Begrifff "Eines Montags" an. Dieser steht im Gegensatz zum Wort "immer" im ersten Satz. Der erste Satz war ja die Einleitung, die also die allgemeingeültige Situation dargestellt hat. Der jetztige Satz baut auf diesen auf - "eines Montags" ist auch schon ein Teil von "immer" - das heißt, der Leser weiß, dass auch "eines Montags" Uck Kaffee zum Frühstück trinken wird und dass seine Frau höchstwahrscheinlich Tee trinken wird. Es sei denn - natürlich - dass irgendwas dazwischen kommen sollte.
Die darauf folgende Information, dass der Kaffee (und der Leser versteht schon "der Kaffee, den Uck an diesem Montag zum Frühstück trank") an diesem einen Montag vergiftet war, ist schon erschreckend für den Leser. Er wird schon etwas Ungewöhnliches erwartet haben, weil das "eines Montags" an sich eine Situation andeutet, die nicht alltäglich ist. Sonst würde es ja "jeden Montag" heißen. Dieses Außergewöhnliche hätte jedoch natürlich etwas Schönes, Positives sein können.
Aber weil der Leser weiß, dass Uck immer Kaffee trank und dass seine Frau (implizit: ebenfalls immer) lieber Tee trank, kann er eigentlich schon ab jetzt den Rest der Geschichte vorhersehen.
"Sie überlebte" heißt der nächste Satz. Der logisch denkende Leser kann hier zufrieden rufen, "Natürlich! Weil sie lieber Tee trank!" Man zeigt dem Leser also, dass die Logik, die er aus seinem Alltag kennt, auch in dieser Geschichte funktioniert. Das heißt, er kann sich in die Situation hineindenken und erwarten, dass seine weiteren Erwartungen auch in Erfüllung gehen sollten, wenn sie durch die Informationen begründet sind, die die Geschichte ihm bisher geliefert hat. Das ist eine Funktion dieses Satzes.
Die zweite ist Folgende: "Sie überlebte" ist an sich ein ganz banaler Satz. Sowohl Uck als auch seine Frau überlebten ja fast jedes gemeinsame Frühstück, das sie zusammen genommen haben. Jedoch ist die Betonung - das heißt die Tatsasche, dass der Autor es für erwähnenswert hält, zu schreiben, schon ein Vorzeichen dafür, dass "sie überlebte" im Gegensatz zu etwas noch zu Kommendem stehen wird. Zumal der Leser (solange er sich konzentrieren konnte) weiß, dass Uck einen vergifteten Kaffee getrunken hat, was man in manchen Fällen ja nicht unbedingt überleben wird. Der Zufriedenheit, die mit der Erkennung der Funkionsfähigkeit seiner Logik folgt also höchstwahrscheinlich etwas weniger Genießbares.
Und in der Tat. Im letzten Satz geht die gruselige Erwartung des Lesers auch in Erfüllung, die er schon aus den Informationen weniger Sätze schließen konnte: Uck starb.
Damit ist die Geschichte auch erwartungsgemäß vorbei. Uck, der erste Charakter, der dem Leser vorgestellt wurde, ist natürlich die Hauptfigur der Geschichte und mit dem Ende seines Lebens ist seine Geschichte auch zu Ende: Uck starb.
Es bleiben jedoch Fragen offen. Der Leser weiß, wie Uck starb - durch das Trinken eines Kaffees - wie er immer zum Frühstück trank - der jedoch an diesem einen Montag vergiftet war. Aber warum? Das Wort "vergiftet" beinhaltet implizit einen Subjekt - die Person, die die Handlung vollbracht hat. Und wenn jemand hinter dem Vergiften von Ucks Kaffee steckt, muss diese Person gewollt haben, dass Uck stirbt. Denn man vergiftet (gewöhnlich) mit einem ziemlich bestimmten Ziel. "Eines Montags war der Kaffee kaputt/faul/hat der Kaffee scheiße geschmeckt" würde nicht dasselbe bewirken wie "vergiftet". Denn:
1) Der Leser würde nicht so genau kommen sehen, dass Uck stirbt
2) Der Leser hätte keinen allzu guten Grund, anzunehmen, dass jemand Uck umgebracht hat
3) Der Leser würde also nicht überlegen, wer das hätte sein können.
Und das bringt uns zum nächsten Punkt. Da die Geschichte dem Leser nur zwei Personen vorstellt, fällt der Vedacht quasi nach Ausschlussverfahren auf die Frau. Sie trinkt Tee, weshalb sie außer Gefahr ist, wenn nur der Kaffee vergiftet ist und andere zur Verfügung stehende Heißgetränke sauber bleiben. Zudem ist es ein bekanntes Phänomen in der Literatur, dass Frauen ihre Ehemänner (und andersrum) ermorden.
Also bleibt der Verdacht, aber eine klare Antwort auf diese Frage - die Frage nach dem Täter - liefert die Geschichte nicht. Ein solches Ende kann unter Umständen gewisse Unzufriedenheiten beim Leser auslösen, aber meist ist es vorteilhaft, mindestens eine Frage offen zu lassen, damit sich der Leser noch weiter über das Leserlebnis hinaus mit der Geschichte beschäftigt und sich Gedanken macht zum Schicksal und zu den Beweggründen der Personen. Das war hier beabsichtigt. Und ein solches Ende ist auch der Form eines 140-Zeichen-Tweets ganz gerecht.
Also...
Das war die Erklärung der Geschichte aus dichterischer und aufbautechnischer Sicht. Wer einen tieferen Sinn sucht, ihm wird natürlich nicht entgehen, dass der Satz "Uck starb" eine gewisse Klangähnlichkeit mit einer beliebten Kaffeehauskette hat. Und da er durch vergifteten Kaffee stirbt, ist dies wohl kein Zufall, sondern vom Autor beabsichtigt. Ob die Geschichte aber deswegen als Globalisierungskritik zu verstehen ist, das darf der Leser so interpretieren, wie er möchte.
Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen.
Bis zum nächsten Mal.
Herr Bench

Sunday, 16 September 2012

The Second Week's Tweet

English translation follows the German text.

Guten Tag.
Heute wird die Serie "Tweet der Woche" fortgesetzt. Ein Hinweis: Der Titel "The Second Week's Tweet" muss folgendermaßen analysiert werden:
Week's Tweet = Nomen
Second = Modifikator (wie ein Adjektiv ein bisschen)
The = bestimmter Artikel, bezieht sich auf den Nomen

Das ist halt wichtig zu klären, weil man sonst irrtümlich meinen könnte, er würde sich folgendermaßen zusammensetzen:
Tweet = Nomen
The Second Week's = Modikfikator

Der Unterschied liegt darin, dass in der richtigen Version wir das zweite Exemplar in der Serie "The Week's Tweet" haben, während in der falschen Version es sich um ein Tweet der zweiten Woche handelt, was überhaupt nicht stimmt.
Somit kommen wir dann zum Tweet.
Tweet der Woche 2:
So now that Keri Hilson has sung "I like" and Lykke Li has done "I follow", who's going to bring out the hit "I plus one"? #nevergonnahappen (frei übersetzt: Nachdem Keri Hilson das Lied "I like" gesungen hat und Lykke Li "I follow" gemacht hat, wer wird den Hit "I plus one" herausbringen? #wirdniepassiern )

Hintergrund:
Ich weiß, dass Lykke Lis Lied "I follow rivers" heißt. Das ist unwichtig.
Auch wenn die Lieder "I like" und "I follow" nicht explizit mit Facebook bzw. Twitter zu tun haben, nutzen sie dasselbe Vokabular. Was fürs Verständnis dieses Tweets wichtig ist, ist nicht, ob sie den Erfolg der sozialen Netzwerke mit einem billigen Wortspiel-Trick ausnutzen möchten, sondern dass sie diese Ausdrücke verwenden, weil sie nämlich ziemlich gängige Ausdrücke der englischen Sprache sind. Sie beschreiben ziemlich alltägliche Tätigkeiten (mögen und folgen). Dies beweist wiederum, dass die Erfinder der Funktionen bei den sozialen Netzwerke Begriffe genommen haben, die Nutzer schon aus ihrem Alltag und ihrem Leben kennen. Dadurch können sich die Nutzer mit diesen Begriffen und somit mit den Funktionen gut identifizieren und finden sie ganz ok.

Bei Google+ ist der Äquivalenzbegriff "I plus one", den keiner in seinem Alltag oder in seinem Leben kennt oder verwendet. Mathematiker verstehen zwar das Konzept der Addition, aber die arithemetische Erhöhung einer Kardinalzahl um eins (x = n + 1) drückt für diese Mathematiker keineswegs eine verstärkt positive Bewertung (im Sinne vom Gutfinden) von (x) gegenüber der ursprünglichen Zahl (n). Die einzige positive Bewertung ist die abstrakte mathematische. Deswegen ist der von Google erfundene Begriff von seiner vermeintlichen Bedeutung extremst entkoppelt und deswegen werden die Massen nie Google+ so in die Arme nehmen wie die's mit Facebook und Twitter gemacht haben.

Bis nächste Woche!

Good day.

Today sees the continuation of the series "The Week's Tweet". One thing: the title "The Second Week's Tweet" should be analysed as follows:
Week's Tweet = noun
Second = modifier (a bit like an adjective)
The = definite article, refers to the noun

It's just important to clear that up because you might otherwise incorrectly think that it would be comprised as follows:
Tweet = noun
The Second Week's = modifier

The difference is that in the coorect version we've got the second specimen in the series "The Week's Tweet" whilst in the wrong version we're looking at a Tweet from the second week, which isn't right at all.
So let's get to the tweet.
The Week's Tweet 2:
So now that Keri Hilson has sung "I like" and Lykke Li has done "I follow", who's going to bring out the hit "I plus one"? #nevergonnahappen

Background:
I know that Lykke Li's song is called "I follow rivers". That's not important.
Even if the songs "I like" and "I follow" don't explicitly mention their connection to Facebook or Twitter respectively, they use the same vocabularly. What is important for understanding this tweet is not whether they are trying to exploit the success of the social networks with a cheap word trick, but that they use these expressions precisely because they are quite common expressions in the English language. They describe pretty every-day activities (liking and following). This in turn proves that the inventors of the functions in the social networks have taken terms which users already know from their day-to-day situations and from their life. This means that the users can identify well with the terms and, by extension, with the functions, and they think they're pretty OK.

With Google+, the equivalent term is "I plus one", which no one either knows from his everyday life or uses. True, mathematicians do understand the concept of additon, but arithmetically increasing a cardinal number by one (x = n + 1) doesn't express for these mathematicians any kind of increased positive valuation (in terms of thinking something's good) compared with the original number (n). The only postivie valuation in the abstract mathematical one. For this reason, the term invented by Google is disconnected in the extreme from its suggested meaning and for that reason, the masses won't take Google+ into their arms like they have done with Facebook and Twitter.

See you next week!

Saturday, 1 September 2012

Why Gervais is wrong on fat people

English translation follows the German text.
Guten Tag. Heute werde ich euch erklären, warum Ricky Gervais in seinen Ansichten "den Fetten" gegenüber falsch liegt. Ich werde den Terminus so weiter nutzen, weil das sein Begriff ist und wenn ich einen anderen Begriff nehmen würde, könnte er (zu unrecht, versteht sich) behaupten, er hätte was Anderes gemeint. Also: ich versuche mich kurz zu fassen (hast du gut geschafft - Anmerkung der Redaktion) - es ist nicht kompliziert, was ich sagen will, also müsste es auch kurz gehen.

Gervais gewinnt viel Humour dadurch, dass er "die Fetten" auslacht. In Ordnung. Kann er ruhig. Was mich aber stört, ist dass er behauptet, fett-sein hätte rein gar nichts mit Natur und wäre dadurch kein bisschen mit schwul-sein zu vergleichen. Er will sich hier als "liberal" positionieren, indem er zugibt, dass Schwul-sein etwas Natürliches (von Natur aus Bestimmtes) ist und nicht etwas, was man lernt oder was man jemandem austreiben kann. Da hat er natürlich Recht, aber nur die allerdämlichsten denken da anders. Wenn Stalin erkannt hätte, dass Kätzchen süß sein können, hätte das seine Untaten auch nicht gerechtfertigt.

In einem Teil seiner Show (Gervais', nicht Stalins) führt er den Vergleich zwischen "Fetten" und Schwulen ab absurdum, indem er sich vorstellt, dass ein Junge von seinem Vater zum 16. Geburtstag einen Penis zum lutschen bekommt und von seinem Vater quasi gepusht wird, den zu lutschen - ob er will oder nicht. Der Vergleich (und, nebenbei bemerkt, der Witz) kann nur funktionieren, wenn Gervais und sein Publikum darin einig sind, dass "Fette" nur fett werden, weil sie von ihren Eltern quasi gezwungen werden, Kuchen, Butter und fritierte Blutwurst zu essen. Als würde das Kind von allein aus keine Lust auf Essen haben. Als würde ein Kind, für sich alleine gelassen, nur immer genau das Essen wollen, was zu seinem von Ernährungswissenschaftlern des 21. Jahrhunderts errechneten "idealen Gewicht" führen würde. Schwer vorstellbar.

Das Kind, wie der Mensch, hat - evolutionstechnisch gesehen - seinen Essenszwang in einer völlig anderen Umgebung entwickelt als der heutigen (ich spreche hauptsächlich von der westeuropäischen) Welt. Gervais behauptet an mancher Stelle seiner Show was von Evolution zu verstehen (wobei er natürlich ziemliche Schwierigkeiten damit hat, den Eindruck zu erwecken, mehr als ein "Evolution für Dummies"-Heftchen gelesen zu haben und wahrscheinlich hat er davon nur einen Bruchteil (und keinen allzu großen Bruchteil - ich schätze 2/5 als maximum) verstanden), aber wenn er verstünde, dass moderne Menschen das Ergebnis eines ziemlich langen Evolutionsprozesses sind, würde er auch wissen, dass Essen für unsere Vorfahren überlebensnotwendig war. Auch heute ist es ziemlich schwer, es bis in ein fortpflanzungsfähiges Alter zu wachsen, ohne mal was gegessen zu haben. Essen gehört also zu den Grundmechanismen des Körpers, auf den keiner verzichten kann, wenn er überhaupt was werden soll. Wie heißt es so schön, "Timmy, iss doch deine Bohnen, mit der Einstellung wirst du nie Präsident." (Quelle unbekannt).

Und genau wie andere überlebensnotwendige Grundmechanismen wie Atmen, sich von Bakterien und Viren Fernhalten, Urinieren, Kacken, Vögeln, Trinken, Sprechen, Riechen (transitiv), Hören, Schmecken, Lieben, Hassen, Schwitzen, Stinken, Gesichtsmimik unbewusst und bewusst ändern etc. etc. gibt es ein großes Spektrum an Menschen, bei denen diese Dinge unterschiedlich ausgeprägt sind.

Wir schwitzen alle, aber manche schwitzen beim Kacken. Andere schwitzen, wenn es bald regnen wird. Manche vögeln, wenn die jemanden lieben und als potenzielle Mutter ihres Kindes erkannt haben und andere vögeln andauerend mit diversen Leuten jeden Geschlechtes. Und das sind meines Erachtens alle größtenteils von Natur aus bestimmte Unterschiede, die eingebaut sind - aber da ich hier nicht das falsche Argument anfangen will - selbst wenn das Unterschiede sind, die durch Erziehung von bestimmten Eltern oder einer bestimmten Gesellschaft zustande kommen, sind das trotzdem grundlegende Unterschiede, die die Individuen sich angeeignet haben - Auf Basis ihre Fähigkeiten, die sie sich als Spezies entwickelt haben, versuchen sie dann so zu kombinieren, damit sie mit den Spezifika der eigenen Gene und der eigenen Umgebung zurecht kommen. Manche Typen schwitzen echt mehr als die gerne würden, können halt nicht viel dafür. Manche hören schlechter. Manche verlieben sich in jede Schönheit, die an der Baustelle vorbeiläuft. Und beim Essen essen manche mehr und manche weniger.

Und wenn Gervais sagt, sie sollten einfach nur die Menge an Kalorien zu sich nehmen, die sie durch Bewegung und Stoffwechsel verbrennen, dann sehe ich das genauso wie einen absurden Befehl, nur so viel von Scheiße zu riechen, damit du weißt es nicht zu essen, aber damit dir nicht wirklich übel wird. Manchen wird durch einen Scheißgeruch übel. Ist Pech, wenn man so will, aber dann versuchen die halt einen Job in der Altenpflege zu vermeiden und kommen auch ganz ok als glücklicher Mensch durch die Welt. Und das dürfen die ja auch.

Nur jetzt bei den Schwulen zurück zu landen. Gervais' Vergleich fällt auch flach, weil Schwul-sein etwas viel Digitaleres ist als Fett-sein. Es gibt Bisexuelle, es gibt Menschen mit den verschiedensten sexuellen Trieben, aber es bleibt immerhin ziemlich Digital (ja ich weiß, das könnte etwas paradox klingen, aber ich erkläre es noch). Es gibt schon eine ziemlich klar definierte Linie, wo die meisten Leute für sich sagen können - "ich bin schwul" oder "ich bin nicht schwul". Dass das keine freie Entscheidung ist, wissen wir (sieh. Katholiken, die sich quälen, weil sie ihrer Religion nach nicht schwul sein dürfen und dann ein Leben verzweifelter Enthaltsamkeit führen - noch andere schwule Katholiken leben dann auch eine glücklicke Enthaltsamkeit oder andere vereinbaren das irgendwie, aber keiner davon hat's besonders easy, denke ich). Aber es ist sozusagen ein Schalter, der (vereinfacht) ein oder aus sein kann. Und das ist ziemlich simpel. Was vielleicht der Grund ist, warum sogar Gervais es verstehen kann.

Es ist ein ziemlich simples Konzept, wie Gut und Böse, Lebenig und Tot, Gervais und intelligent. Bei "den Fetten" ist es natürlich viel schwieriger, solche Grenzlinien zu setzen, da der Essenszwang offensichtlich was Analoges ist wie Körpergröße oder Nasenlänge. Es ist nicht so einfach, die Menschen in "klein" und "groß" zu sortieren, wie in "schwul" und "nicht-schwul", denn die menschlichen Körpergrößen bilden ein kontinuierliches ununterbrochenes Spektrum, das auf die feinen Unterschiede in den Genen (bzw. in der Erziehung) zurückzuführen ist. Gervais checkt das nicht, was auch seine für meine Ohren ziemlich hässliche Begriffsverwendung "die Fetten" erklärt.

So. Ich bin fertig. Ich sollte auch sagen, ich fand Ricky Gervais früher ziemlich lustig und ich fand übergewichtige Menschen früher auch nicht immer so attraktiv (eigentlich sehe ich immer noch die schön- und gesundheitlichen Vorteile von schlank-sein), aber seitdem ich mir Gervais' Dämlichkeitsstrahl angeguckt habe, erkenne ich die Selbstverständlichkeit der Anti-Gervais-Position und ich bin jetzt stolzer Vertreter dieser Seite.

Ich hasse jetzt Ricky Gervais und alles, was ich jetzt von ihm sehe, bestätigt meine Meinung immer wieder, dass er ein pseudo-intellektueller Schwätzer ist, der das aber schon selber über sich erkannt hat und in stetiger Angst davor lebt, von seinen Fans auch erkannt zu werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Comedy-Kollegen schon längst wissen, wer und was er ist, aber ihn irgendwie dulden, weil er als kleiner Fisch nur ein bisschen rumnervt und keinen großen Schaden anrichten zu können.

Aber ich hasse ihn.

Bis morgen.
Good day.

Today I am going to explain to you why Ricky Gervais is wrong in his views about „fat people“. I am going to continue to use that term because it’s his word and if I were to use a different one then he could claim (falsely, of course) that he meant something else. So: I will try to keep it short (well done on that one – Ed) – what I want to say isn’t very complicated, so it should be straightforward enough.

Gervais gets a lot of humour out of laughing at “fat people”. OK. Go for it. But what bothers me is that he claims that being fat has absolutely nothing at all to do with nature and that it is for this reason in no way comparable with being gay. He does this to try to position himself as “liberal” by admitting that being gay is something natural (determined by nature) and not something which you learn or which you can beat out of someone. He’s right there, of course but only the very stupidest people think anything else. If Stalin had recognised that kittens can be sweet, this still wouldn’t have justified his wrongdoings.

In one part of his show (Gervais‘, not Stalin’s) he takes the comparison between “fat people” and gay people ad absurdum by imagining that a boy gets given a penis to suck on his 16th birthday by his father and is then basically pushed into sucking it by his father – whether he wants to or not. The comparison (and, incidentally, the joke) can only work if Gervais and his audience are in agreement that “fat people” only become fat because they basically get forced by their parents to eat cake, butter and deep-fried black pudding. As though a child wouldn’t be interesting in eating on its own. As though a child, left to its own devices, would only want to eat what would lead to his “ideal weight” as calculated by 21st century nutritional scientists. Hard to believe.

Children, like people, have – in evolutionary terms – developed their hunger drive in a completely different environment than in today’s (mainly talking about Western Europe) world. Gervais claims occasionally to understand something of evolution (though he obviously has considerable difficulty in creating the impression that he’s read more than a “bluffer’s guide to evolution” and he probably only understood a fraction (and not a very big fraction, we’re talking 2/5 max.) of that), but if he did understand that modern humans are the product of quite a long evolutionary process, then he would also know that, for our ancestors, eating was necessary for survival. Even today, it is quite difficult to grow to an age where you’re capable of reproduction without having eaten anything. So eating is one of the fundamental mechanisms of the body which no-one can go without if he wants to make anything of himself. What’s that quote, “Timmy, eat your greens, with that attitude you’ll never make it to the White House.” (Source unknown).

And just like other fundamental mechanisms which are necessary for survival like breathing, keeping away from bacteria and viruses, urinating, shitting, screwing, drinking, speaking, smelling (transitive), hearing, tasting, loving, hating, sweating, stinking, consciously and unconsciously altering your facial expression etc. etc. there is a broad spectrum of people, for whom all these things are developed in a variety of ways and to a variety of extents.

We all sweat, but some sweat while shitting. Others sweat when it’s going to rain. Some people screw because they love someone and see them as potential mother of their child and others screw constantly with all kind of people of both sexes. And these are all, I think, largely differences defined by nature, which are in-built – but because I don’t want to start the wrong argument here – even if those are differences which are caused by an upbringing with certain parents or in a certain society, they are still fundamental differences which the individuals have assumed into their persons – on the basis of their abilities which they have developed as a species, they try to combine them in such a way so that they can fit in with the specifics of their own genes and their own environment. Some people sweat a lot more than they would like to but can’t do much about it. Some people hear worse. Some people fall in love with every beauty who walks past the building site. And when eating some eat more and some eat less.

And if Gervais says they should just consume the amount of calories which they burn up by moving and metabolising, then I see that as being just as absurd as commanding someone to only smell as much of a shit so that you know not to eat it but so that it won’t make you too queasy. Some people get queasy from the smell of shit. It’s bad luck, if you like, but then these people just try to avoid a job caring for the elderly and they get by just fine as contented people within this would. And they’re welcome to.

Now to get back to gay people. Gervais’ comparison also falls down because being gay is far more digital than being fat. There are bisexual people, there are people with all kind of different sexual desires but it’s still fairly digital (I know that might sound somewhat paradoxical but I’ll explain it). There is a fairly clearly defined line, where most people can say for themselves “I’m gay” or “I’m not gay”. That that isn’t a free decision, is well-known (look at Catholics who torture themselves because their religion doesn’t let them be gay and so they lead a life of desperate abstinence – other gay Catholics live in contented abstinence and others manage that in some other way, but I don’t think it’s too easy for any of them). But it is like a switch which (simplified) can either be on or off. And that is pretty simple. Which is maybe the reason why even Gervais can understand it.

It’s a pretty simple concept, like good and evil, alive and dead, Gervais and intelligent. With “fat people” though, it’s obviously a lot more difficult to draw such divisions, because the hunger drive is clearly something analogue like height or nose length. It’s not as easy to sort people into “short” and “tall” as it is with “gay” and “not gay”, because human heights form a continuous uninterrupted spectrum which can be traced back to fine differences in the genes (or in the upbringing). Gervais doesn’t understand that, which also explains his use of the term “fat people” which sounds a bit ugly in my ears.

Right. I’m done. I should also say that I used to find Ricky Gervais quite funny and I used to find overweight people not all that attractive (I can actually still see the attraction and health benefits of being thin), but since I’ve watched Gervais’ stream of idiocy, I’ve recognised the patent obviousness of the Anti-Gervais position and I am now a proud representative of this side.

I now hate Ricky Gervais and everything of his that I now see confirms my view again and again, that he is a pseudo-intellectual bullshitter, who has howerver already realised this about himself and lives in constant fear that his fans will also realise this. I’m pretty sure that his comedy colleagues realised a long time ago, who and what he is, but tolerate him because, being a little fish, he just irritates people a bit without being able to do much real damage.

But I hate him.

See you tomorrow.

Wednesday, 15 August 2012

Yet another new series is born

English translation follows the German text.

Guten Tag.
Heute schreibe ich einen kurzen Post, der potenziell der erste einer unregelmäßig wiederkehrenden Serie sein könnte und zwar einer Serie namens "Tweet der Woche" (Arbeitstitel). Alle Tweets, die in diesen Posts ausgezeichnet werden, sind von mir und zusätzlich zu dem Tweet, das ihr vielleicht schon kennt, erkläre ich ganz kurz (allerdings nicht so kurz wie das ursprüngliche Tweet, denn der ganze Post wäre dann ziemlich übeflüssig), welche pseudo-tiefsinnigen Gedanken sich hinter dem Tweet verstecken.

Tweet der Woche 1:
The next time I get asked to organise a stag-do, I'll definitely look into getting a camel involved. (frei übersetzt: "Das nächste Mal, das ich eine Junggesellenabschiedsfeier organisiere, guck ich, ob ich ein Kamel mit ins Programm einbauen kann.")

Hintergrund:
Wie jeder weiß, kann ein Kamel extrem viel in einer extrem kurzen Zeit trinken. Bei Junggesellenabschiedsfeiern wird auch extrem viel in einer extrem kurzen Zeit getrunken. Bei dem Kamel handelt es sich um Wasser, damit es dann lange aoasische Wüstenstrecken ablegen kann. Bei den Junggesellen handelt es sich um Alkhol, um ihre Dämlichkeit möglichst publik zu machen und damit sie ohne Misbilligung der zivilisierten Gesellschaft am nächsten Morgen ein Konterbier trinken dürfen. Der Witz entstammt also der Doppelbedeutung des Wortes "trinken".

Bis nächste Woche!

Good day.
Today I am writing a short post which could potentially become the first of an irregularly appearing series - namely one called "The week's Tweet" (working title). All tweets which are decorated in these posts will be my own and, as well as the tweet, which you may already know, I will briefly (although not as briefly as the original tweet because then the whole post would be a bit superfluous) explain which wannabe-deep thoughts went into the tweet.

The week's Tweet 1:
The next time I get asked to organise a stag-do, I'll definitely look into getting a camel involved.

Background:
As everyone knows, a camel can drink an extremely large amount in an extremely short space of time. On stag-dos, an extremely large amount is also drunk in an extremely short space of time. With the camel, we're looking at water, so that it can put in long aoasic desert shifts. With the stag-dos, we're looking at alcohol, so that the blokes (it's generally blokes) can make their idiocy as public as possible and so that they can, without being frowned upon by society, drink a hair-of-the-dog pint the next morning. So the joke comes from the double-meaning of the word "drink".

See you next week!

Monday, 13 August 2012

Unfuddling matters

English translation follows the German text.

Guten Tag! Heute stell ich Euch ein paar Verben vor, die ich in meinem englischen Wörterbuch gefunden habe. Die beginnen allesamt mit dem Präfix be-.
1. bedaub
2. befoul
3. begrime
4. besmear
5. besmirch
6. besotted (als Adjektiv, Vergangenheitsform von besot)
7. bespatter
8. bewhiskered (als Adjektiv, Vergangenheitsform von bewhisker)
9. bewigged (als Adjektiv, Vergangenheitsform von bewig)

Die ersten sieben Verben haben ungefähr dieselbe Bedeutung "mit Dreck beschmieren" (besmear ist ja sehr nah verwandt mit beschmieren), während die letzen zwei Prozesse beschreiben, die sich jeder nur halbwegs anständig auszusehen wünschende Gentelman unterziehen soll. Wenn er eins der anderen sieben durch einen anderen Gentleman (oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eher einen Gauner) erlebt, soll er Genugtuung verlangen. Bis morgen.

Good day! Today I am introducing a few verbs to you, which I have found in my English dictionary. They all start with the prefix be-.
1. bedaub
2. befoul
3. begrime
4. besmear
5. besmirch
6. besotted (as adjective, past tense form of besot)
7. bespatter
8. bewhiskered (as adjective, past tense form of bewhisker)
9. bewigged (as adjective, past tense form of bewig)

The first seven verbs all have approximately the same meaning "to smear with dirt" (besmear even contains the word 'smear'), whilst the last two describe processes, which every gentelman who wishes to look even half decent should put himself through. If he experiences any of the others at the hands of another gentleman (or more probably a knave), he should demand satisfaction. See you tomorrow.

Thursday, 22 March 2012

A test of Eminem's estimations

English translation follows the German text.

Hi. Das hier ist wieder nur auf Englisch. Es tut mir leid. Ich sage Bescheid, wenn es wieder was Deutsches hier zu lesen gibt. Ich kann die Sprache noch, ehrlich.
Bis denne.



Hi. This is only in English again. Sorry. I'll let you know when there's something on here in German again - I can still speak the language, honest.
Until then though, you can enjoy today's post in English.
"I guess that's why they call it windowpane." This is one of Eminem's worst lines, where he suggests that he has come to the conlusion that "windowpane" is somehow related to "pain" because when you look through windows at unhappy events it can hurt.
Being thorough linguists, we won't let him get away with that so easily. Welcome back, Mr. Oxford Dictionary of English.
1 windowpane: noun 1 a pane of glass in a window. 2 a broad flatfish with numerous dark spots, found in the western Atlantic. Also called SAND DAB. - Scophthalmus aquosus, family Scophthalmidae (or Bothidae).
Now I am quite sure that Eminem is talking about definition 1 because he also mentions looking through a window and doesn't mention peering into an aquarium anywhere. Nevertheless, we should probably take a look at what a SAND DAB is.
2 sand dab: noun a small flatfish which is found in the Pacific coastal waters of America. - Genus Citharichthys, family Bothidae: several species. - another tem for WINDOWPANE.
Now however confusing it may be that the 'sand dab' and 'windowpane' are apparently synonyms and yet belong to different geni and swim in different waters, it is of little relevance to our debate, because we are dealing with definition 1 of 'windowpane'.
To see if 'windowpane' is related to 'pain', we need to take a look at some more definitions. If you've been following, you'll remember that a 'windowpane' was 'a pane of glass in a window', which is presumably where the morpheme 'pane' in the word also comes from.
3 pane: noun 1 a single sheet of glass in a window or door. - Computing a separate defined area within a windo for the display of, or interaction with, a specified part of that window's application or output. 2 a sheet of page of stamps. ORIGIN late Middle English (originally denoting a piece of something, such as a fence or strip of cloth): from Old French pan, from Latin pannus 'piece of cloth'.
Now we need to look at 'pain'.
4 pain: noun [mass noun] 1 highly unpleasant physical sensation caused by illness or injury: she's in great pain. [count noun] chest pains. - (also pain in the neck or vulgar slang arse) informal - an annoying or tedious person or thing: she's a pain. 2 mental suffering or distress: the pain of loss. 3 (pains great care or trouble: she took pains to see that everyone ate well. - verb [with obj.] cause mental or physical pain to: it pains me to say this | her legs had been paining her. - [no obj.] chiefly N. Amer. (of a part of the body) hurt: sometimes my right hand would pain. - PHRASES for one's pains informal, as an unfairly bad return for one's efforts: he was sued for his pains. no pain, no gain suffering is necessary in order to achieve something. [ORIGIN orginally used as a slogan in fitness classes.] on (or under) pain of the penalty for disobedience or shortcoming being: they proscribed all such practices on pain of death. - ORIGIN Middle English (in the sense 'suffering inflicted punishment for an offence'): from Old French peine, from Latin poena 'penalty', later 'pain'.
A careful study of the lyrics shows that Eminem is referring to definition noun 2, which is of little importance because all the meanings have the same origin, but still nice to establish for reasons of completeness. Had we been unable to find a definition fitting with what Eminem is on about, then we would have maybe had to reconsider this whole exercise. But as it is, we have a postive match both for 'windowpane' and for 'pain'. The former, however, comes from Old French pan, from Latin pannus 'piece of cloth', whilst the latter also comes Old French from Latin, but from peine, from poena 'penalty', later 'pain'.
'Poena' and 'pannus' are clearly different - they don't even look a bit the same, so I guess, even if it does mean taking a stance opposed to Eminem's, that that isn't why they call it windowpane at all.
See you tomorrow.

Wednesday, 21 March 2012

A nice analysis

English translation follows the German text.

Hallo. Dieser Post ist leider nur auf English, weil es um so eine auf einem Wortspiel basierende englische linguistische Analyse geht. Wer ein bisschen Englisch kann, kann gerne den englischen Text lesen.
Ciao,
Herr Bench



Hi. This post is unfortunately only in English because it's about an English linguistic analysis based on a pun. If you are reading and understanding this, then that shouldn't matter as it means you are at least able to passively comprehend written English, so you should be fine with the rest of the post. Here it is.
My version of the Oxford Dictionary of English contains the following entries (here I only mean main entries) which begin with the letters 'pant':
1 pant
2 Pantegruelian
3 pantalettes
4 pantaloon
5 Pantanal
6 pantec
7 pantechnicon
8 Pantelleria
9 Panthalassa
10 pantheism
11 pantheon
12 panther
13 panther cap
14 panties
15 pantihose
16 pantile
17 Pantisocracy
18 panto
19 panto-
20 Pantocrator
21 pantograph
22 pantomime
23 pantomime dame
24 pantomime horse
25 Pantone
26 pantothenate
27 pantothenic acid
28 pantoum
29 pantry
30 pantryman
31 pants
32 pantsuit
33 pantsula
34 pantun
35 panty girdle
36 pantyhose
37 pantywaist

That makes 37 entries in total.
Of those, the following have an ORIGIN given.
1 pant: Middle English: related to Old French pantaisier 'be agitated, gasp', based on Greek phantasioun 'cause to imagine', from phantasia (see FANTASY).
2 Pantagruelian: late 17th cent.: from Pantagruel (the name of an enormous giant in Rabelais's novel Pantagruel (1532)) + -IAN.
4 pantaloon: late 16th cent.: from French pantalon, from the Italian name Pantalone 'Pantaloon'.
6 pantec: 1970s: abbreviation of PANTECHNICON.
7 pantechnicon: mid 19th cent.: from PAN- 'all' + tekhnikon 'piece of art', originally the name of a bazaar in London for all kinds of artistic work, later converted into a furniture warehouse.
9 Panthalassa: late 19th cent.: from PAN- 'all' + Greek thalassa 'sea'.
10 pantheism: mid 18th cent.: from PAN- 'all' + Greek theos 'god' + -ISM.
11 pantheon: late Middle English (referring especially to the Pantheon, a large circular temple in Rome): via Latin from Greek pantheion, from pan 'all' + theion 'holy (from theos 'god').
12 panther: Middle English: from Old French pantere, from Latin panthera, from Greek panther. In Latin, pardus 'leopard' also existed: the two terms led to confusion: until the mid 19th cent. many taxonomists regarded the panther and the leopard as separate species.
16 pantile: mid 17th cent.: from PAN1 + TILE, probably suggested by Dutch dakpan, literally roof pan'.
17 Pantisocracy: late 18th cent.: from PANTO- 'all' + Greek isokratia 'equality of power'.
19 panto-: from Greek pas, pant- 'all'.
20 Pantocrator: late 19th cent.: via Latin from Greek, 'ruler over all'.
21 pantograph: early 18th cent.: from PANTO- 'all, universal' + Greek -graphos 'writing'.
22 pantomime: late 16th cent.: (first used in the Latin form and denoting an actor using mime): from French pantomime or Latin pantomimus, from Greek pantomimos 'imitator of all' (see PANTO-, MIME).
25 Pantone: 1960s: an invented name.
27 pantothenic acid: 1930s: pantothenic from Greek pantothen 'from every side' (with allusion to its widespread occurence).
28 pantoum: late 18th cent.: Malay pantun.
29 pantry: Middle English: from Anglo-Norman-French panterie, from paneter 'baker', based on late Latin panarius 'bread seller', from Latin panis 'bread'.
31 pants: mid 19th cent.: abbreviation of pantaloons (see PANTALOON).
33 pantsula: perhaps related to Zula p(h)antsula 'strike sharply (with a whip)', reference to elements of the dance style.
37 pantywaist: 1930s: extended use of the term's literal sense 'child's garment consisting of panties attached to a bodice'.

That makes 22 entries with a specified origin. The others either have an origin self-evidently related to one of the others e.g. pantomime horse being related to pantomime, or they have an origin which we can assume to be related e.g. Pantanal is probably somehow also related to one of the others, or at least to PAN- or PANTO-. So we're at 22 for the moment.
Now, some of the origin descriptions further reference other words, so, being thorough linguists, we should really see what their origins are to make sure we don't miss out anything important. Here we go.
1 pant --> FANTASY: late Middle English> from Old French fantasie, from Latin phantasia, from Greek 'imagination, appearance', later 'phantom', from phantazein 'make visible'. From the 16th to the 19th cents the Latinized spelling phantasy was also used.
7 pantechnicon, 9 Panthalassa, 10 pantheism --> PAN-: from Greek pan, neuter of pas 'all'.
16 pantile --> PAN1: Old English panne, of West Germanic origin: related to Dutch pan, German Pfanne, perhaps based on Latin patina 'dish'.

As is clear, this doesn't actually give us 3 additional origins, but rather exposes those with PAN- as the origin as being similary original to those with PANTO-.
All of that means that we are left with just the following genuinely distinct origins, which I will assign letters to so that we can keep track of them:
A: from Greek phantazein 'make visible'. (1)
B: from Pantagruel. (2)
C: from the Italian name Pantalone 'Pantaloon'. (3, 4, 14, 15, 31, 32, 35, 36, 37)
D: from Greek pas 'all'. (6, 7, 9, 10, 11, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 27, probably 5, 8)
E: from Greek panther. (12, 13)
F: related to Dutch pan, German Pfanne, perhaps based on Latin patina 'dish'. (16)
G: an invented name. (25)
H: Malay pantun. (28, 34)
I: from Latin panis 'bread'. (29, 30)
J: perhaps related to Zula p(h)antsula 'strike sharply (with a whip)'. (33)

J is the tenth letter of the alphabet, which means that in total there are ten different types of pant. Or, as people sometimes say colloquially, ten different types of pants.
Besides that stunning revelation, I hope you've inferred correctly that leopards and panthers are the same species, which will at least give you the edge in any conversation with many of the early 19th century taxonomists you're likely to come across. You're welcome.
See you tomorrow.

Saturday, 21 January 2012

Das Recht auf Mittelmäßigkeit

English translation follows the German text.

Hallo.
Dieser Post ist fast nur tweet-würdig, aber der ist für den Neustart des Massive Blogs von immenser Wichtigkeit und daher schreibe ich den ein wenig länger und als Post. Im Grunde möchte ich nur sagen: "Was häufig stattfindet, hat auch das Recht auf manchmalige Mittelmäßigkeit."
Beispiele:
1) Wer alle 2 Jahre Meister wird, muss nicht jedes Mal mit 20 Punkten Vorsprung siegen.
2) Wer jeden Abend für seine Frau kockt, muss nicht jedes Mal die Pie neu erfinden.
3) Wer beinah wöchentlich einen Blog veröffentlicht, muss nicht jedes Mal was Erstsahniges schreiben.
Bis morgen.



This post is almost only tweet-worthy, but it is of immense importance for the new start of the Massive Blog so for this reason I'll write it a bit longer and as a post. Basically I just want to say: "That which often happens has the right to occasional mediocrity."
Examples:
1) If you win the league every 2 years, then you don't have to win it each time by 20 points.
2) If you cook for you wife every evening, then you don't have to reinvent the pie each time.
3) If you publish a blog nearly once a week, then you don't have to write the creme de la creme each time.
See you tomorrow.

Mir geht's nicht gut

English translation follows the German text.

Hallo. An diesem Samstag gibt es einen etwas anderen Post. Heute also kein "Wort" an sich, sondern eine plastische Erklärung, warum wir Synonyme sehr gut gebrauchen können bzw. warum Wörter eigentlich nie synonym verwendet werden (müssen). Nachdem sie eine Zeit lang nebeneinander in einer Sprache existiert haben (und diese Zeit mag sehr kurz sein, wenn nicht gar unerheblich), entwickeln sich die Konnotationen/Zusammenhänge/auch Bedeutungen schnell auseinander, sei es meilenweit oder sei es nur ein paar Zentimeter, um eine gewisse Nuance ausdrucken zu können.
Und hier die plastische Erklärung.
a) Verschiedene Begriffe, die dieselbe Tat beschreiben, die aber in unterschiedlichen Situationen Anwendung finden:
pissen, schiffen, pinkeln, Pipi machen, Wasser lassen, kleines Geschäft machen, urinieren, Hände waschen, pullern, aufs Klo gehen usw.
b) Verschiedene Begriffe (auf Deutsch und Englisch), die imselben groben Bedeutungsrahmen agieren - "was ich mache, wenn's mir schlecht geht" -, die aber alle eine eigene Bedeutung haben, die außerdem im Englischen und Deutschen unterschiedlich verwendet werden und die in vielen Fällen vom selben Ursprungswort abstammen.
schreien - scream
kreischen - cry
heulen - howl
weinen - whine
schrillen - shrill
schrecken - screech
shriek (eng)
johlen - yell
Shrek - Shrek

Gedankenfutter.
Bis morgen.

PS: Film der Woche: Der Mann ohne Vergangenheit.



Hello. On this Saturday, here's a somewhat different post. So no "word" as such today, but rather a plastic explanation of why we can make a lot of use out of synonyms or even why words words are/should never actually used as synonyms. After they have existed alongside one another in a language for a period of time (and this time can be very short or even neglible) the connotations/contexts/even meanings quickly develop away from one another, be it miles apart or be it just a few centimetres (mixing imperial and metric units there), in order to be able to express a particular nuance.
And here's the plastic explanation:
a) Different terms, which describe the same action, but which find usage in different situations:
piss, wazz, slash, wee, pass water, do a number one, urinate, go to the bathroom, pee, go to the bog etc.
b) Different terms (in German and English) which operate in roughly the same sphere of meaning - "what I do when I'm not happy" -, but which all have their own meaning, which are also used differently in English and German and which in many cases can be traced back to the same original word.
schreien - scream
kreischen - cry
heulen - howl
weinen - whine
schrillen - shrill
schrecken - screech
shriek (eng)
johlen - yell
Shrek - Shrek

Food for thought.
See you tomorrow.

PS: Film of the week: The Man Without a Past.

Saturday, 14 January 2012

Egalität

English translation follows the German text.

Hallo.
Heute lautet das Wort 'Egalität'.
Ich fasse mich relativ kurz, denn es ist nichts Komplexes, was ich heute Ihnen erläutern möchte. Ich möchte eingangs nur kurz darauf hinweisen, dass der englische Text heute keine Übersetzung ist, sondern eine Zusammenfassung dessen, was im deutschen beschrieben wird. Es ist gut möglich, dass das auch künftig öfter vorkommen wird, denn es ergibt irgendwie mehr Sinn. Mal sehen.
Zurück zum Thema.
Egalität kommt natürlich vom Wort 'egal'. Egal ist mit dem englischen Wort 'equal' verwandt, was 'gleich' bedeutet. 'Egal' wird jedoch in der deutschen Sprache fast ausschleißlich mit der Bedeutung 'unwichtig', 'irrelevant' verwendet, wie im Satz: Das ist mir egal. Im Englischen kann man nicht sagen, *'that's all equal to me'. Das heißt, die Verwendung der zwei verwandten Worten (oder Kognaten) unterscheidet sich in den zwei Sprachen - nichts Außergewöhnliches. Ein 'stool' im Englischen heißt ein Hocker ohne Arm- oder Rücklehnen, während ein 'Stuhl' im Deutschen für fast jedes Möbelstück verwendet werden kann, das für das Sitzen einer Person gedacht ist (entspricht quasi das englische 'chair').
Dann kommen wir zu 'Egalität'. Im englischen existiert das Wort 'equality', wie im Französischen (denke ich) sie das Wort 'égalité' haben. Diese heißen 'Gleichheit' im Sinne von der französischen Revolution. Der Versuch oder gar das Wagnis, das Wort 'Egalität' mit seinen englischen und französischen Verwandten (Kognaten) gleichzuseten, ist extremst doof, da 'Freiheit, Egalität, Brüderlichkeit' den Hörer/Leser nur irritieren kann, wenn er mit der Bedeutung des Wortes 'egal' (unwichtig) vertraut ist und selbstverständlich aufgrund seines Verständnisses für den Aufbau der deutschen Sprache semantische Zusammenhänge zwischen Wörtern mit dem selben Wortstamm erwartet/sucht und dann sich fragt, warum die ehrenwürdigen Revolutionäre in Frankreich nach Irrelvanz bzw. Unwichtigkeit gestrebt hätten.
Das heißt, 'Egalität' kommt von 'egal' und soll sich also auch semantisch von 'egal' ableiten lassen. Was es auch tut.
Egalität heißt etwas, was einem egal ist und nicht Gleichheit. Das könnten nur Leute denken, die zwischen historischer Etymologie und aktueller Verwendung nicht unterscheiden können.
Hier die Eckdaten:
Egalität (E-ga-li-tät) - Substantiv (weiblich)
Definition: Etwas, was einem egal ist. Etwas, was einen kein bisschen juckt.
Verwendungsbeispiele: 'Für betrunkene Jugendliche in unseren Innenstädten waren die Leitfäden zum Umgang mit Alkohol immer nichts mehr als eine Egalität.'
'Verdammt! Ich versuche Ihnen etwas logisch zu erklären und Sie kommen immer wieder mit Ihren sinnlosen Egalitäten!'
Etymologie: Vgl. egal: Etwas, was einem egal ist.
Häufigkeitsklasse bei wortschatz.uni-leipzig.de: 19 (d.h. der ist ca. 2^19 mal häufiger als das gesuchte Wort) - Das hier berücksichtigt aber nicht, dass es in vielen bzw. allen Fällen das Wort mit 'ursprünglicher' (falscher) Bedeutung verwendet wird.

Das war's.
Bis morgen.



Hello.
This isn't a translation.
This is a brief English description of what I've just written in German.
The word is 'Egalität'. Basically, there's a German word 'egal', which is related to the English word 'equal', but which is used almost exclusively to mean 'irrelevant' in the formulation 'to me that is egal', meaning 'I do not care about that'. Now the word 'Egalität' is the same form as the English word 'Equality' or the French (I think) 'Égalité', which both mean equality. Trying to make 'Egalität' also mean equality is a case of getting gravely mixed up between etymology and usage. If 'egal' means irrelvant, not worth caring about, then it makes sense for 'Egalität' to mean 'irrelevancy' (not irrelevance - not the general lack of importance - but something which is in itself unimportant (cf. discrepant, discrepancy). That's what the blog was about today.
Here are the vital statistics:
Egalität (E-ga-li-tät) - Noun (feminine). (Irrelevancy (Ir-re-le-van-cy)
Definition: Something which is irrelevant, something which one does not care about.
Examples of usage: 'Für betrunkene Jugendliche in unseren Innenstädten waren die Leitfäden zum Umgang mit Alkohol immer nichts mehr als eine Egalität.' (For drunken youths in our inner cities, alcohol guidelines have always been an irrelevancy.) 'Verdammt! Ich versuche Ihnen etwas logisch zu erklären und Sie kommen immer wieder mit Ihren sinnlosen Egalitäten!' (Damnit! I am trying to explain something to you logically and you just keep coming up with banal irrelevancies!)
Etymology: Cf. Egal, meaning unimportant, that which one does not care about: 'das ist mir egal' meaning 'I don't care about that'.
Frequency class at wortschatz.uni-leipzig.de: 19 (i.e "der" is ca. 2^19 times more common than the word in question) This however doesn't take into account that the word may be being used in its 'original', more incorrect meaning.
That's that.
See you tomorrow.

Friday, 6 January 2012

Zulesen

English translation follows the German text.

Hallo.
Ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr und kündige hiermit einen nahtlosen Übergang in eine neue, etwas aktivere Phase des Massive Blogs an.
In den kommenden Wochen werde ich, in langer und großartiger Tradition der Gebrüder Duden sowie (in England) die Oxford-Zwillinge, einige Wörterbuch-Einträge veröffentlichen. Sie werden weder chronologisch noch alfabetisch sortiet, noch werden sie alle behaupten, reine Neologismen zu sein. Sie werden aber alle Wörter beschreiben, die ich sehr mag und deren Verwendung ich gerne verbreiteter sehen würde. Hier muss ich auch darauf hinweisen, dass das Wörterbuch nur (nach dem aktuellen Stand der Planung) deutsche Wörter beschreiben wird, weshalb die englischen Übersetzungen, die bekanntermaßen dem deutschen Text folgen, fast immer etwas zu wünschen übrig lassen werden. Wenn Sie das nicht verstehen, brauche ich auch nicht darum zu bitten.
Das erste Wort lautet: zulesen (zu-les-en) - Verb.
Definition: Wenn man sich beim Lesen so sehr auf den Inhalt eines Textes konzentriert, dass man diesen einem anderen weitererzählen kann, nachdem man zu Ende gelesen hat.http://www.blogger.com/img/blank.gif
Verwendungsbeispiele: "Worum geht's denn in dem Buch?" "Keine Ahnung, ich habe gar nicht zugelesen."
"Verdammt! Wenn ihr beim ersten Mal zulesen würdet, müsste ich euch nicht bitten, es zweimal zu lesen!"
Etymologie: Vgl. Zuhören: Das dermaßen aktive Hören, dass man hinterher weiß, was gerade gesagt wurde.
Häufigkeitsklasse bei wortschatz.uni-leipzig.de: 21 (d.h. der ist ca. 2^21 mal häufiger als das gesuchte Wort)

Das war's.
Bis morgen.



Hello.
I wish you a happy new year and hereby announce a seamless transfer to a new, somewhat more active phase of the Massive Blog.
In the coming weeks I will, in the long and grand tradition of the Brothers Duden and the (in England) Oxford Twins, publish several dictionary entries. They will be neither chronologically nor alphabetically sorted, nor will they all claim to be pure neologisms. They will, however, all describe words which I like very much and the use of which I would like to see be more widespread. I must also say at this point that the dictionary will (according to the current state of plans) only describe German words, for which reason the English translations, which, as it is well known, follow the German text, will almost always leave something to be desired. If you don't understand that, then I'm not going to ask you to.
The first word is: to read to (to read to) - Verb.
Definition: When by reading one concentrates so strongly on the content of a text that one is able to tell this to another person once one has read the text to its conclusion.
Examples of usage: "What's the book about then?" "Dunno, I wasn't reading to it."
"Damnit! If you would only read to the first time, then I wouldn't have to ask you to read it a second time."
Etymology: Cf. To listen to: Actively listening to such an extent that one knows afterwards what has just been said.
Frequency class at wortschatz.uni-leipzig.de: 21 (i.e "der" is ca. 2^21 times more common than the word in question) This refers to the German word "zulesen".
That's that.
See you tomorrow.