Saturday, 25 June 2011

Folk Music / Volksmusik

English translation follows the German text.

Hallo.
Ich war neulich auf Konzert und da fiel der Satz "200 Jahre sind spurlos an mir vorübergegangen". Da ging's irgendwie um Volksmusik. Und ich will jetzt nicht behaupten, dass das von mir geklaut ist, aber ich hatte schon mal ähnliche Ideen gehabt und zwar:
Volksmusik gab's offensichtlich "früher" - das heißt in der Zeit, als es keine Tonträger (Platten, Kassetten (doppel S?), CDs, MP3s usw.) gab. Und früher konnte man wegen der Abwesenheit solcher Tonträger Musik nur akustisch und aural weitergeben - heutzutage bauen Pop-/Rockstars auf der ganzen Beatles-bis-Britney Geschichte auf, da alles aufgenommen wurde und demzufolge irgendwie "da" ist. Sie können's hören, sie können's samplen und es wird quasi als Referenzwert verwendet. Früher aber gab es sowas überhaupt nicht. Da hat der kleine Junge gefragt, "Musik wat issen dit?" und dann hat jemand ihm irgendwas volksmusikalisches vorgespielt und das war's. Er musste dann das Lied lernen, um "Musik" zu können und mehr gab's nicht. So ist Volksmusik auch über die Jahre hinweg erhalten geblieben, weil man keine Tonträger hatte, um die abzuspeichern und richtig anzuhören und zu erkennen, dass die eigentlich gar nicht so super toll ist. Und das macht auch die Musiker fertig, denn um Musiker zu sein, musst du nur die paar vorhandenen Lieder gut können und die halbwegs vernünftig auf Volksfesten vorspielen können. Da gab es keine Vergleichsreferenz. Heute wird alles, was neu kreiert wird, zwangsmäßig mit den Beatles, mit Barry White und mit Bohlen verglichen. Und das kann man direkt tun, weil wir Tonträger haben.
Also damit möchte ich halt sagen, dass wir Volksmusik zwar doof finden dürfen, aber dass wir verstehen sollen, dass sie eben aus einer Zeit stammt, als es keine Tonträger gab und die Zeit können wir uns in der heutigen Musikwelt kaum vorstellen. Aber da sie aus dieser Zeit stammt und nur die damals vorhandenen und nicht die heutig relevanten Zwecke erfüllt, ist sie schon, wie der Glasbläser, durch die Technik redundant gemacht worden.

PS: Hier war ein PS, aber ich hab's gelöscht, weil's nicht so jut war.



Hello.
I was recently at a concert and the bloke said "200 years have passed me by without a trace". He was talking about folk music or something. And I don't now want to claim that he nicked it from me but I had already had similar ideas und they are:
Folk music was obviously about "back then" that means in a time when they didn't have any sound recording media (records, cassettes, CDs, MP3s etc). And back then, because of the absence of sound recording media, you could only pass on music acoustically and aurally - nowadays pop/rock stars can build on the whole Beatles-to-Britney history because everything was recorded and is therefore somehow "there". They can listen to it, they can sample it and it can be used as a kind of reference work. Back then they didn't have anything like that. Then, your small boy would ask, "Music? What's that all about?" and then someone would play something folk-musicky and that was that. He would then learn the song, so that he could do "music" and that was all there was. In this way, folk music could survive throughout the ages, because you didn't have any sound recording media with which you could save and properly listen to the music and then realise that it actually wasn't all that awesome. And this ruins musicians too, because in order to be a musician, you just have to be able to play a few existing songs well and then play them at folk festivals. There is no reference for comparison. Today everything which is newly created, is automatically compared to the Beatles, to Barry White and to Dieter Bohlen. And you can do it directly because we have sound recording media.
All I really want to say with all that is that we can indeed think that folk music is rubbish, but we should nevertheless understand that it just comes from a time without sound recording media and that we can hardly imagine such a time in the modern music world. But because it comes from this time and only meets the needs that were about back then and none of the modern ones, it has been, like glass blowers, made redundant by technology.

PS: There was a PS here, but I deleted it because it wasn't all that good.

Tuesday, 7 June 2011

Hidden message

English translation follows the German text.

Hallo.
Heute nur eine kurze Nachricht. Es geht darum, dass es im letzten Post eine versteckte Botschaft gab, die offensichtlich niemandem (oder wohl doch allen) aufgefallen ist. Und zwar: wenn der Massive Blog immer weniger geschrieben wird, ist das leider kein Garant dafür, dass die seltenen Posts, die dann doch geschrieben werden, von besserer Qualität sein werden.
Im Gegenteil.
Leider leidet auch die Qualität, wenn weniger Posts kommen, denn es fehlt das große "Mo" und das ist immer das Einzige, was zählt.
Deswegen versuche ich gerade, das große "Mo" zurückzuerobern, damit demnächst etwas an Qualität wieder einkehrt.
Bis morgen.



Hello. Just a short message today. It's about the fact that there was a hidden message in the last post, which clearly no-one (or possible in fact everyone) noticed. And here it is: when the Massive Blog is written up less and less, there's unfortunately no guarantee that the rare posts which do then get written will be of a higher quality.
Quite the contrary.
Unfortunately the quality also suffers, when fewer posts come, because the big "mo" is missing and that's the only thing that counts.
That's why I'm now trying to get back the big "mo" so that soon some kind of quality can come back.
See you tomorrow.

Monday, 6 June 2011

Not really paradoxes

English translation follows the German text.

Es ist mehr als ein Monat seit dem letzten Post vergangen. Heute geht es nicht so sehr um Äpfel wie um Paradoxe. So genannte Paradoxica sind unter den Menschen beliebt, denn sie werfen Fragen über die Selbstverständlichkeit unserer Logik auf, sie lassen uns auch offensichtliche Tatsachen in Fragen stellen und vor allem lassen sie uns "aso" oder "mh" ausrufen.
Ein beliebtes Paradox ist, dass man mehr Geld hat, wenn man mehr arbetet, aber dass man durch mehr Arbeit, weniger Zeit und ergo Gelegenheit hat, das Geld auszugeben. Wer also 24 Stunden pro Tag arbeitet, der hat dann selbst beim Mindestlohn viel Geld, kann aber iPads nur in der Mittagspause kaufen und diese nur für seine Arbeit verwenden. Ihm fehlt die Zeit, die er braucht, das ganze Geld auszugeben. Man könnte hier eine klassische x/y-Grafik zeichnen, auf dem eine Linie die Arbeit zeigt, die man braucht, um soundso viel Geld zu verdienen und die andere die Zeit, die man braucht, um diese Geld auszugeben. Irgendwo kreuzen die zwei Linien übereinander und das wäre dann die optimale Arbeitszeit, denn man würde all sein verdientes Geld ausgeben können. Das ist kein wirkliches Paradox, aber trotzdem interessant.
Beim Schreiben des Massive Blogs (und gutmöglich beim Schreiben anderer Blogs - aber nicht bei allen, denn bei Phil McNulty ist es auf jeden Fall anders, aber mehr dazu in späteren Klammern) ist es aber anders. Man könnte meinen, dass es folgendermaßen aussehen würde: je mehr man tut, desto mehr Stoff hätte man zum Schreiben, aber gleichzeitig desto weniger Zeit hätte man zum Schreiben. Also mehr Stoff, aber weniger Zeit - ähnlich wie bei der Arbeit und dem Geld. Diese Annahme wäre aber falsch. Denn desto mehr man tut, desto weniger Zeit hat man, über Belanglosigkeiten nachzudenken und dieses Nachdenken ist was einem Stoff zum Schreiben des Massive Blogs bereitet. Es ist völlig a-paradox. Desto weniger man tut, desto mehr Stoff hat man zum Schreiben und damit auch mehr Zeit. Es passt also perfekt. (Phil McNulty schreibt immer über irgendwas, was gerade passiert ist, was seine Position etwas anders macht. Er braucht ein Ereignis, um darüber einen Post zu schreiben - sein Blog hat also einen viel treppenähnlicheren Produktionsmechanismus im Vergleich zu der Achterbahn des Massive Blogs.)
Es folgen ein paar andere solche Dinge, die im Verhältnis zueinanderstehen, manche wie Geld/Zeit, die umgekehrt proportional und daher nervig sind und manche wie Stoff/Zeit für den Blog, die proportional und daher schön sind.
Hunger/Essen: Je mehr man isst, desto weniger Hunger hat man und damit auch weniger Essen. Man braucht aber auch weniger Essen, wenn man weniger Hunger hat. Also schön.
Bier/Lust auf Bier: Je mehr Bier man trinkt, desto weniger Bier hat man, aber damit umso mehr Lust auf Bier. Irgendwann hat man alle Biere getrunken und gerade dann recht viel Lust auf eins. Also nervig.
Ich schreibe keine mehr, aber ich lade Sie herzlich dazu ein, Dinge zu schreiben, die in irgendeinem Verhältnis zueinander stehen, ob auf schöne oder leicht ärgerliche Weise. Danke.
Bis morgen.



More than a month has passed since the last post. Today it's not so much about apples as about paradoxes. So-called paradoxica are popular with people, because they throw up questions about the apparent obviousness of our logic, they let us question blatant facts and above all they let us exclaim "oh I see" or "hmm".
One popular parasox is that you have more money when you work more, but that, because of more work, you have less time and ergo less opportunity to spend money. So whoever works 24 hours a day, he has even at minimum wage plenty of money, but can only buy iPads in his lunch break and can only use them for work. He lacks the time that he needs to spend the money. You could draw a classic x/y-graph here, on which one line would show the work that you need to make however much money and the other would show the time that you need to spend this money. Somewhere these lines will cross and that would then be the optimal amount of time to work, because you would be able to spend all of your earnt money. That isn't really a paradox, but it's interesting anyway.
When writing the Massive Blog (and in all probability other blogs, though not all other blogs, because I know that Phil McNulty is different, but more on that in later brackets) it's different. You might think that it would look as follows: the more you do, the more stuff you have to write about, but at the same time you have less time to write. SO more stuff, but less time - like with the work and the money. But this assumption would prove false. Because the more you do, the less time you have to think about things of absolutely no importance and it is this thinking which gives you stuff to write about in the Massive Blog. It is completely a-paradoxical. The less you do, the more stuff you have to write about and also the more time you have. So it fits perfectly. (Phil McNulty always writes about something that's just happened, so he's in a somewhat different situation. He needs one thing to happen to be able to write one post - his blog has a much more stairway-esque production mechanism compared to the rollercoaster of the Massive Blog.)
Here follow a couple of other things which stand in relationship to one another, some like money/time, which are inversely proportional and so annoying and some like stuff/time to write the Massive Blog, which are proportional and so nice.
Hunger/Food. The more you eat, the less hunger you have and also the less food you have. But you need less food, when you've got less hunger. So it's nice.
Beer/thirst for beer: The more beer you drink, the less beer you have, but you also have more thirst for beer. At some point you've drunk all your beer and right then is when you really really fancy one. So it's irritating.
I'm not going to write any more but I invite you to add your own things that are related to one another, whether it be in a pleasant or mildly irritating manner. Thank you.
See you tomorrow.

Thursday, 5 May 2011

Spring Apples

English translation follows the German text.

Guten Abend. Im folgenden Post wird das Stück in der Mitte eines Apfels "Grips" genannt.
Äpfel sind nichts Besonderes. Sie sind lecker, fast jeder mag sie, fast niemand hat eine Allergie oder sonst was dagegen. Sie sind eine gute Sache. Jedoch stellen sie den Frühlingsapfelesser vor ein Problem. Der Frühlingsapfelesser hat je nach seinen anderen Angelengenheiten bestimmt andere Probleme, aber jeder Frühlingsapfelesser hat dieses folgende Problem, vorausgesetzt er wohnt in einer Stadt mit einem Fluss und häufiger (da öfter kein Wort ist) einen Apfel im Frühling (hier geht's darum, nicht ums Essen von Frühlingsäpfeln, die bekanntermaßen nicht wie Frühlingszwiebeln existieren) isst, während er am Fluss vorbeiläuft.
Das Problem kommt daher, dass er im Winter sich daran gewohnt hat, seinen Grips einfach ins Wasser zu schmeißen, da er, obwohl kein Fan von Straßenmüll, auf jeden Fall die Stellung vertritt, es sei okay, Müll wegzuschmeißen, wenn er sich eh nach ein paar Tagen auslöst und biologisch ist. Das heißt, er schmeißt den ganzen Winter lang seinen Grips ins Wasser und nix passiert. Auch wenn der Fluss ein paar Tage lang zugefroren ist, ist es nicht schlimm, der Grips sitzt da, bis das Eis weg ist, wonach er ins Wasser fällt und kurz darauf zerfällt.
Jetzt ist es aber Frühling. Und er hat ein Problem (sieh. oben). Denn er möchte seine Winterangewohnheit fortsetzen, isst seinen Apfel und guckt Richtung Fluss. Dann ist er aber kurz davor, seinen Grips zu schmeißen, wenn er ein Boot im Fluss sieht. Touristen fahren auf dem Fluss, da das Wetter sich verbessert hat und eine gewisse Luftwärme zulässt. Der Frühlingsapfelesser (der ja fürs Funktionieren dieses Beispielfalls gleichermaßen Winterapfelesser sein muss) zögert, denn er möchte nicht, dass sein Grips einer unglücklichen mit dem Schiff fahrenden Touristin in die Handtasche fällt. Auch um männliche Touristen macht sich der Frühlingsapfelesser Sorgen, denn sie können auch vom Grips gestört werden, indem er ihnen ins Pilsglas fällt, auch wenn sie keine Handtaschen haben.
Das Ganze heißt, es wird in der Regel so lange gezögert, dass vollständig am Fluss vorbeigelaufen wird und der Frühlingsapfelesser entweder seinen Grips unter ein Auto schmeißen muss oder... oder er weiß nicht was.
Hier teilt sich das Szenario:
Der eine Frühlingsapfelesser spaziert den ganzen Tag mit dem Grips in der Hand und guckt ihn doof an.
Der andere sagt "najut" und schmeißt ihn in den Mund.
Das ist heutzutage nicht mehr, wie ein ganz Guter mal meinte und wie es mit Sicherheit auch mal war, "der Unterschied zwischen arm und reich", sondern der Unterschied zwischen "ich-bin-so-verklemmt-dass-ich-nicht-mal-weiß-wat-ich-mit-nem-Scheißapfelgrips-machen-soll" und "na-jut-ich-fress-den-Scheiß-weg".
Leider gehörte ich heute zur ersten Gruppe. Morgen fresse ich aber den Scheiß weg. Yes I can.
Bis morgen.



Good evening. In the following post the bit in the middle of an apple will be called the "core".
Apples aren't anything special. They're tasty, almost everyone likes them, almost no-one has an allergy or anything else against them. They're a good thing. However, they present spring apple eaters with a problem. The spring apple eater has, according to his other habits, generally other problems, but every spring apple eater has the following problem, so long as he liver in a city with a river and frequently (becuase oftenly isn't a word) eats an apple in spring (we're not dealing with eating spring apples here, which do, as is well known, not exist like spring onions), while walking past the river.
The problem comes from the fact that he has, in winter, got used to throwing his core in the water, because he, although not a fan of litter, certainly defends the position that it's OK to throw away rubbish if it's going to break up after a few days anyway and is biological. That means he throuws his core into the water all winter long and nothing happens. Even when the river is frozen for a few days, it's no worry, the core sits there until the ice is gone, after which is falls into the water and then breaks up shortly afterwards.
Now though: it is spring. And he has a problem (see above). Because he would like to continue his winter habit, eats his apple and looks in the direction of the water. He is then just about to throw his core when he sees a boat on the river. Tourists are travelling on the river, because the weather has improved and allowed for a certain air warmth. The spring apple eater (who for this example to work also has to be a winter apple eater) hesitates, because he doesn't want his core to fall into the handbag of an unfortunate tourist (female) travelling on the ship. The spring apple eater also worries about male tourists, because they could also be disturbed by the core, by its falling into their beer glass, even if they don't have any handbags.
The whole thing means that he will, as a rule, hesitate long enough to have completely walked past the fiver and the spring apple eater will either throw his core under a car or...or he doesn't know what.
Here the scenario splits:
The one spring apple eater walks around all day with the core in his hand and looks at it foolishly.
The other one says "oh well" and chucks it in his mouth.
This is nowadays no longer, as a real good man once said and as it certainly once used to be, "the difference between poor and wealthy", but rather the difference between, "I-am-so-uptight-that-I-don't-even-know-what-to-do-with-my-stupid-apple-core" and "oh-well-I'll-munch-the-bugger".
Unfortunately I belonged to the first group today. Tommorow I'll munch the bugger. Yes I can.
See you tomorrow.

Tuesday, 5 April 2011

Alarm Clock Britain

English translation follows the German text.

Hallo.
"Alle Wörterbücher sind Scheiße." Dieser Satz trifft nicht ganz zu, aber Online-Wörterbücher, die nach dem Wiki-Prinzip funktionieren, laufen schon Gefahr, Scheiße zu sein und wisst ihr warum?
Denn sie werden von Usern kompiliert (User können Begriffe und Übersetzungen quasi selbst eintragen), die davon profitieren, dass viele Begriffe im Wörterbuch sind. Ein Übersetzer, der Schwierigkeiten beim Übersetzen hat, kann einfach etwas Ungefähres schreiben und dieses Ungefähre sicherheitshalber in ein Online-Wörterbuch eintragen, damit sein Arbeitgeber/Redakteur den Begriff da sieht, wenn er zur Kontrolle online nachcheckt, ob die Übersetzung akzeptierbar ist. Teufelskreis.
Ich weiß nicht, ob Begiffe in der Übersetzungscommunity sich auf diesem Wege etabliert haben, aber ich wäre nicht sehr überrascht.
Blogger sind keine Übersetzer (vom Fach), aber sie können auch zur Etablierung von Begriffen beitragen. Und zwar:
Indem sie, zum Beispiel, Links zu anderen Blogs auf ihrem Blog haben, in denen bestimmte Begriffe benutzt werden. Gleichzeitig nutzen sie selbst diese Begriffe UND sie raten ihren Lesern, diese Begriffe mit der neu eingebauten Suchfunktion auf ihrem Blog zu suchen, wobei die Leser dann die Blogposts sowohl im eigenen Blog wie in den verlinkten finden, die diese Begriffe enthalten.
Ich mache das jetzt:
Liebe Leser, wo auch immer Sie sich in Alarm Clock Britain (oder anderswo) aufhalten, bitte suchen Sie den Begriff "Alarm Clock Britain" (mit oder ohne Gänsefüßchen) mit der hier neu eingebauten Suchfunktion. Wenn Sie dann einen Link zu einem andern Blog angeboten bekommen, folgen Sie ihm! Folgen Sie ihm!



"All dictionaries are useless." This sentence is not entirely accurate, but online-dictionaries which operate according to the Wiki principle do run the danger of being useless and do you know why?
Because they are compiled by users (users can basically add terms and translations themselves), who benefit from the fact that there are lots of terms in the dictionary. A translator, who has difficulties when translating, can just write something approximate and then enter this approximate something into an online-dictionary to cover his back so that his employer/editor then sees the term when he decides to make an online control check to see if the translation is acceptable. Vicious circle.
I don't know if terms have managed to establish themselves in this way in the translation community, but I wouldn't be all that surprised.
Bloggers aren't (trained) translators, but they can also contribute to the establishment of terminology. And this is how:
By, for example, having links to other blogs on their blog, in which particular terms are used. At the same time they then use these terms themselves AND advise their readers to search for these terms with the newly added search function on their blog, whereupon the readers then find the posts containing these terms both in the blog in question and in the ones that've been linked to.
I will now do that:
Dear Readers, wherever you find yourselves in Alarm Clock Briatin (or elsewhere), please search for the term "Alarm Clock Britain" (with or without quotation marks with the search function which has recently been added here. If you are then offered a link to another blog, follow it! Follow it!

Monday, 14 March 2011

Staubsauger / Hoover

English translation follows the German text.

Guten Tag.
Früher war ich kein wirklicher Staubsaugender (ich nutze diesen Begriff, um von dem Gerät zu unterscheiden, das Staub saugt (Staubsauger genannt), und um eine Person zu beschreiben, die staubsaugt). Ich habe zwar ab und zu mal gestaubsaugt, aber nur wenn ich zum Beispiel etwas ungehemmt meine Haare abgeschnitten hatte oder wenn ein Glas quasi von alleine vom Tisch gefallen ist und sich zerscherbt hat. Diese Ereignisse sind zwar beide mehrmals vorgekommen - jedoch nicht oft genug, dass ich mich zu den Staubsaugenden zählen durfte.
Als Person, die nur ab und zu staubsaugte, kannte ich mich mit dem Gerät, mit dem man in der Regel staubsaugt, dem Staubsauger, nur aus Laienperspektive aus. Das heißt, ich konnte schon mit dem Gerät umgehen, habe geschafft, zu staubsaugen, auch wenn Haare oder Glasscherben das Objekt des Staubsaugens darstellten, aber ich habe nie die Gelegenheit gehabt, mich dermaßen intensiv mit den Einstellungsmöglichkeiten des Gerätes auseinanderzusetzen, um deren Feinheiten kennenzulernen. Das Musterbeispiel hierfür ist die Funktion, die es ermöglicht, leichter bzw. effektiver auf harten Böden zu staubsaugen. Ich wusste, dass dies durch Betätigen des Hebels zu erreichen ist, der sich unten am saugenden Teil des Staubsaugers befindet. Die Bezeichnung, "saugendes Teil" ist wohl falsch, weil die Saugkraft aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem großen "Körper" des Gerätes stammt, während der hier besprochene Hebel sich eher an der Nase des Gerätes befindet, das heißt, an dem Teil am Ende des Schlauches, wo man die Saugkraft zu spüren bekommt, wenn man sein Ohr dagegen presst. Auf jeden Fall kannte ich diesen Hebel längst und ich wusste sogar, was seine Funktion war.
Was ich nicht wusste: welche Einstellung gut/effektiver für harte Böden war und welche gut/effektiver für Teppichböden. Ich hatte das einfach nie erklärt bekommen und beim Staubsaugen hatte ich manchmal mit dem Hebel gespielt, aber ohne jegliche Gewissheit, die Situation zu verbessern. Ich habe meistens den Hebel anders eingestellt als ich ihn vorfand, wenn ich das Gefühl hatte, der Staubsauger würde nicht sehr gut saugen. Da ich aber oft unterschiedliche Staubsauger (und folglich Staubsauger unterschiedlicher Qualität) auf unterschiedlichen Böden benutzt habe, um Unterschiedliches zu staubsaugen, konnte ich keineswegs richtig erkennen, ob eine Verbesserung/Verschlechterung meiner Betätigung/Nicht-Betätigung des Hebels zugrunde liegen sollte oder nicht.
Neulich habe ich meinen ersten Staubsauger gekauft und beim Einkauf erklärte mir die Verkäuferin, welche Einstellung gut/effektiv für harte Böden ist oder welche gut/effektiv für Teppichböden ist. Das war unvergesslich. Und jetzt weiß ich's. Jetzt bin ich stolzer Besitzer eines Staubsaugers und gleichzeitig stolzer Besitzer des Wissens, meinen Staubsauger korrekt einzuseten.
Das wirft natürlich die Frage auf, ob es auch andere Dinge gibt, deren Existenz man schon ahnt (wie die Tatsache, dass dieser Hebel diese Funktion hat), doch erst dann richtig erfährt und vollständig genug versteht, um sie anzuwenden (wie das Verständis, welche Einstellung für welche Bodenart geeignet ist), nachdem man seinen ersten Staubsauger gekauft hat.



I used not to be a real hooverer (I use this term in order to differentiate from the machine which hoovers (called a hoover), and to describe a person who hoovers). I have, yes, occasionally hoovered, but only when I, for example, had somewhat uncontrolledly cut my hair or when a glass had basically of its own accord fallen from the table and scattered shards everywhere. It is true that these events have both happened on numerous occasions - but not often enough for me to consider myself a true hooverer.
As a person who only occasionally hoovered, I was only familiar with the machine, with which one tends to hoover, the hoover, from a layman's perspective. This means that I was able to use the machine, I managed to hoover, even if hair or shards of glass were the object of the hoovering, but I had never had the opportunity to really tackle the setting possibilities of the machine intensively enough to get to know their finer points. The stock example for this is the function which makes it possible to hoover more easily or more effectivley on hard floors. I knew that this could be achieved by switching the lever which is to be found at the bottom on the sucking part of the hoover. The term "sucking part" is probably wrong, because the sucking force comes in all probability from the large "body" of the machine, whilst the lever in discussion here is to be found more on the nose of the machine, that is, on the part at the end of the hose, where you feel the sucking force if you press your ear against it. Anyway, I had known about this lever for a long time and I even knew what its function was.
What I didn't know: which setting was good/more effective for hard floors and which was good/more effective for carpeted floors. I had simply never has this explained and when hoovering I had sometimes played with the lever, but without any kind of certainty that I was improving the situation. I would mostly set the lever differently to the way I found it when I had the feeling that the hoover wasn't sucking very well. Because, however, I would often use different hoovers (and therefore hoovers of varying quality) on different floors, and in order to hoover different things, I was in no position to accurately determine whether an improvement/disimprovement was down to my switching/not-switiching the lever or not.
Recently, I bought my first hoover and whilst I was buying it, the saleswoman explained to me which setting was good/effective for hard floors and which was good/effective for carpeted floors. This was unforgettable. And now I know. Now I am the proud owner of a hoover and simultaneously the proud owner of the knowledge how to correctly use my hoover.
This obviously raises the question whether there may be other things which one is vaguely aware of (like the fact, that this lever has this function), but then only really finds out and understands completely enough to be able to make use of (like the understanding, which setting is good for which floor-type) after one has bought one's first hoover.

Sunday, 6 March 2011

iPad2

English translation follows the German text.

Hallo. Diese Woche wurde das iPad2 öffentlich präsentiert. Das wirft die Frage auf, ob Blogger und andere Menschen ihre Witze jetzt ändern müssen, indem sie jetzt "ich hatte leider mein iPad2 nicht dabei" statt "ich hatte leider mein iPad nicht dabei" sagen. Die Antwort lautet: Nein, müssen sie nicht, denn der Begriff "iPad" beschreibt nicht lediglich das erste iPad, sondern auch das iPad2. Der zweite Weltkrieg war auch ein Weltkrieg und man kann "Weltkrieg" sagen, um entweder den ersten oder den zweiten (oder auch einen eventuelligen zukünftigen dritten) zu beschreiben. Der Begriff "iPad", könnte man meinen, ist sogar noch umfassender als "Weltkrieg", da das iPad (und das iPad2) solche Marktdominanz haben, dass das Wort "iPad" für jeden Tablett-Computer - wenn nicht genau richtig, dann wenigstens umgangssprachlich - benutzt werden könnte. Auch ein iPad-ähnliches Gerät von Samsung oder Microsoft könnte man entsprechend iPad nennen. Mit "iPod" ist das auch zum Teil gelungen - der Begriff "MP3-Player" existiert zwar, aber beim Begriff "Podcasts" hat sich das "Pod" durchgesetzt, auch wenn diese Hörstücke nicht auf einem eigentlich Apple iPod abgespielt werden. Auch ein Kind, das nach einem iPad sehnt, sehnt eigentlich nicht unbedingt nach einem von Apple produzierten Tablett-Computer der ersten Generation, sondern nach irgendeinem coolen Tablett-Computer, der wie ein iPad zu bedienen ist. Das heißt, spätestens mit der Erfindung des iPad2s bekommt der Begriff "iPad" mehr Bedeutung und steigt zum Dachbegriff. Im Vergleich zu dem ursprünglich von ihm beschriebenen Produkt - dem iPad der ersten Generation - schneidet der Begriff also gut ab, denn iPads der ersten Generation gehören mit der Erfindung des iPad2s selbstverständlich in den Müll.



Hello. This week the iPad2 was presented to the public. This raises the question, whether bloggers and other people now have to change their jokes, by saying "Unfortunately I didn't have my iPad2 with me" instead of "Unfortunately I didn't have my iPad with me." The answer is: No, they don't have to, because the term "iPad" does not only describe the first iPad, but also the iPad2. World War II was also a World War and you can say "World War" to describe either the first or the second (or even a possible future third). The term "iPad", you could say, is even more encompassing than "World War", because the iPad (and the iPad2) have such market domination that the word "iPad" could be used - if not quite correctly, then at least colloquially - for every tablet computer. An iPad-esque machine made by Samsung or Microsoft could also therefore be called an iPad. This has also partly been achieved by "iPod" - the term "MP3 player" does exist, but with the term "podcasts" the "pod" has established itself even when these audio pieces aren't playe3d on an actual Apple iPod. Also, a child, which yearns for a iPad, doesn't necessarily yearn for an Apple-produced tablet computer of the first generation, but rather for some kind of cool tablet computer which can be used like an iPad. This means, that at the latest with the invention of the iPad2, the term "iPad" takes on more meaning and is raised up to an umbrella term. By comparison with the product which it originally described - the first generation iPad - the term is doing very well, for first generation iPads obviously belong with the invention of the iPad2 in the bin.

Sunday, 13 February 2011

Sack the board!

English translation follows the German text.

Hallo. Nur eine kurze Meldung jetzt, da ich ja schon einen Post geschrieben habe und ich kann ja nicht den ganzen Tag nur Blogposts schreiben. Ich habe etwas zu sagen und Sie werden es besser verstehen, wenn Sie diesen Blogpost hier lesen, den ich nicht geschrieben habe und den hier, den ich geschrieben habe. Wenn Sie beide Posts schon kennen, können Sie hier klicken, um die Zusammenfassung der beiden zu überspringen.
In dem ersten Post (ich fasse jetzt für diejenigen zusammen, die keine Lust haben, den Links zu folgen) wird angesprochen, dass man hoffen kann, dass ein Fußballverein absteigt, weil sich die Entscheidungsträger im Gremium schlecht verhalten, z.B. indem sie einen ganz guten Trainer entlassen. In dem von mir geschriebenen Post geht es darum, wenn auch nicht so gut ausgedrückt wie ich wollte, dass man unter einem Landesnamen wie "Tunesien" viele verschiedene Dinge verstehen kann, z.B. das Volk oder die politischen Vertreter des Landes, die Landschaft, Nationalsportmannschaften usw., und dass man etwas aufpassen soll, denn der Hörer seiner Aussagen wird sie nicht unbedingt immer so verstehen, wie man es gemeint hat.
Gut. Zusammenfassung fertig - jetzt zum Post.
Willkommen beim eigentlichen Post.
Ich hatte überlegt, diesen Post etwas Pulp-Fiction-mäßig chronologisch durcheinander zu schreiben, damit die Hauptcharaktere am Ende des Posts noch leben und sehr cool sind, obwohl sie im Laufe des Posts sterben, aber das mache ich ein anderes Mal. Hier passt es nicht so gut.
Also - es geht darum, dass man, wie bei einem Land, auch bei einem Fußballverein ein bisschen genau denken soll, was oder wen man eigentlich meint, wenn man den Verein "nicht mag" oder wenn man will, dass er absteigt. Wenn die Entscheidungsträger im Gremium den Trainer entlassen und man dann dem Verein den Abstieg wünscht, bestraft man gleichzeitig die Spieler, die Fans, die Tradition des Clubs usw. (Hier sind irgendwie auch Überlappungen mit einem Post des Massive Blogs über Sprache.) Natürlich ist das ganz okay, denn wenn die Hauptbeschwerde mit der Handlung der Entscheidungsträger ist und wenn man den Trainer gut fand, dann ist ein Abstieg doppelt gut - die Entscheidungsträger verlieren Geld und der entlassene Trainer sieht besser aus, wenn sein Nachfolger den Verein vor dem Abstieg nicht retten kann.

Aber: wenn man den Verein an sich vorher gut fand, dann ist es eine ziemlich harte Strafe für die Fans und die Tradition/die Seele des Clubs, wenn er absteigt. Fans wollen selten einen Abstieg des eigenen Vereins sehen - selbst wenn sie alle im Club für scheiße halten - es kommt, denke ich, nur dann vor, wenn sie langfristig denken, die aktuellen Direktoren werden im Falle eines Abstiegs abhauen/weggeschafft werden und sie verfolgen dieses Ziel. Meistens wollen die Fans jedoch, dass der Verein möglichst viele Spiele gewinnt. Das ist das eigentliche Ziel und bestimmt in der Regel ihre Vorlieben für bestimmte Spieler oder Trainer. Als Nicht-Fan aber Sympathisant des jeweiligen Vereins sollte man, auch wenn man was gegen die Direktoren hat, trotzdem wollen, dass die Fans glücklich sind, denn diese sind ja auch Teil der Definition des Vereins und das würde heißen - egal was passiert - dass man wollen soll, dass der Verein auch seine Spiele gewinnt.
Das ist keine wirkliche Lösung, weil dann kommen die Direktoren unbestraft davon, wenn sie Scheiße bauen, ich meine, wenn man weiterhin zum Verein hält. Anders ginge es nur, wenn die gebaute Scheiße zwangsläufig zum Sympathieverlust für den ganzen Verein führen würde, was auch den Fans gegenüber nicht wirklich fair wäre. Also schwierig. Die nächste Frage ist natürlich, ob Fußballvereinssympathisanten etwas von Ländersympathisanten, oder auch anders herum, lernen können, aber für diese Frage gibt es wohl einen anderen Tag.
Bis denne.



Hello. Just a short message now, because I have, after all, already written one post today and I can't spend the whole day just writing blog posts now can I? I have something to say and you will understand it better if you read this blog post here, which I've not written, and this one, which I have written. If you're already familiar with both posts, you can click here to skip the summary of the pair of them.
In the first post (I'm summarising for those who can't be bothered following the links), it is discussed that you can hope that a football club gets relegated because the decision-makers in the board behave badly e.g. by firing a pretty good manager. I the post written by me it's about, if not expressed as well I wanted, the fact that you can understand a lot of different things by a country name such as "Tunisia", e.g. the people or the political representatives of the country, the landscape, national sport teams etc. and that you should be careful because he who hears your expressions won't necessarily understand them the may you've meant them.
Good. Summary over - now to the post.
Welcome to the actual post.
I had considered writing this post in a kind of Pulp Fictionny way chronologically mixed up, so that the main characters of the post would still be alive and very cool at the end, although they die in the course of the post, but I'll do that some other time. It doesn't really fit here.
Right - it's about the fact that you, as with a country, should also thing a bit precisely about a football club, what or who you really mean when you "don't like" the club or if you want it to get relegated. If the decision-makers of the board fire the manager and you then wish the club a swift relegation, then you are punishing the players, the fans, the tradition of the club etc. at the same time. (Here there are some overlaps with a Massive Blog post about language.) Of course, that is entirely OK, because if your main complaint is with the actions of the decision-makers and if you liked the manager, then a relegation is doubly good - the decsion-makers lose money and the fired manager looks better when his replacement can't save the club from relegation. But: if you liked the club beforehand, then it's quite a harsh punishment for the fans and the tradition/soul of the club, if it gets relegated. Fans rarely want to see their own club get relegates - even if they think everyone at the club is shit - it does happen, I think, only then when they are thinking long-term, that the current directors will go/be got rid of in the case of a relegation and they are pursuing this end. However, they mostly want the club to win as many of its games as possible. That is the real goal and tends ti determine their preference for certain players or managers. As a non-fan but sympathiser of a particular club, you shoul, even if you don't like the board, still want the fans to be happy, because they are, of course, also part of the definition of the club and that would mean - whatever happens - you should want the club to win its games.
This isn't really a solution, because then the directors get away with having messed up, I mean, if you continue standing by the club. It could only work otherwise, when the mess made automatically led to a loss of sympathy for the whole club, which would also not really be fair to the fans. So it's tricky. The next question is, of course, if football club sympathisers can learn anything from country sympathisers, or the other way around, but for this question there is surely another day.
See you then.

The character reference in the age of social media

English translation follows the German text.

Guten Tag!
Heute möchte ich ein scheinbar relativ neues Phänomen ansprechen, obwohl es eigentlich nur die Realisierung eines gut bekannten Phänomens im Zeitalter der sozialen Medien ist. Früher, wenn man sich um einen Job beworben hat, konnte man von einem ehemaligen Chef oder auch von einem Pfarrer oder Arzt oder von einem Mitglied des lokalen Männerclubs einen Brief schreiben lassen. In diesem Brief würde stehen, dass der potenzielle Arbeitnehmer von vornehmen Charakter sei, dass er seinen Alkoholkonsum gut in Grenzen zu halten wisse, dennoch immer auf Feiern in guter Stimmung sei, dass er immer ein Ohr für die Probleme seine Freunde habe und dass er jeden Sonntag treu in die Kirche gehe (und, unter uns, versteht sich, dass er da selbst in schlechten Zeiten seine Münzen großzügig in den Klingbeutel werfe). Ein solcher Brief heißt "Charakterreferenz" oder so etwas und sollte das darstellen, was über die Informationen im Lebenslauf hinausgeht - also das, was nicht unbedingt zu den für den Job wichtigen Kernkompetenzen gehört, dennoch wichtig sein könnte.
Die Charakterreferenz wird immer seltener geschrieben, denn heutzutage kann der potenzielle Arbeitgeber diese Informationen in der Regel von der entsprechenden Seite einer populären Internetplattfrom (z.B. Facebook) erfahren. Oder mindestens so wäre es, wenn die meisten potenziellen Arbeitnehmer nicht Angst davor hätten, dass der Arbeitgeber diese Seite entdecke. Viele verändern den Namen oder verstecken den Nachnamen unter einem aussagearmen Initialbuchstaben. Selbst wenn der richtige Name da steht, sind die meisten Informationen der meisten Leuten nur ihren Freunden zugänglich. Dies leigt der Tatsache zugrunde, dass Leute nicht wollen, dass ein Chef oder wer auch immer, irgendein dämliches Foto entdeckt und deshalb gerne auf die Arbeit dieser Person verzichtet.
Ich finde das aber etwas seltsam. Natürlich ging man früher für eine Charakterreferenz zu einer Person, die einen sehr gut fand und entsprechend nur schön über einen schreiben würde. Die Facebook-Seite wird nicht mal von einem engen Freund gestaltet, sondern von sich selbst. Deswegen hat man die komplette Freiheit, sie so zu gestalten, wie man möchte. Das heißt, man kann durch Sprüche, Interessensangaben, Aufsätze, Links, Fotos usw. usf. ein ganz gutes Abbild (gut im Sinne von positiv, nicht im Sinne von wahrheitsgemäß) der eigenen Persönlichkeit im Netz haben. Das würde eigentlich jede Charakterreferenz übertreffen (vom Inhalt her wenigstens - natürlich kommt es nicht von einem Pfarrer oder anderen angesehen Mitglied der Gesellschaft, aber selbst da - man kann ja durch seine sogenannten Freundschaften mit angesehenen Pfarrern gut auffallen), wenn man bloß die Seite zu diesem Zwecke nutzen würde, statt jeden Scheiß, den man jemals getrieben hat, da hochzuladen und dann die Seite von allen Interessierten zu verstecken.
Ich bin auch nicht ganz frei von Schuld - allo Infos auf meiner Seite sind auch nicht allen zugänglich - aber wenigstens will ich, dass man mich schon finden kann - deshalb heiße ich bei Facebook namensgetreu Herr Bench.



Good day!

Today I would like to address a phenomenon which is seemingly quite new, although is actually just the realisation of a well known phenomenon in the age of social media. In the past, when one applied for a job, one could ask for a letter to be written by a former boss or from a priest or doctor of from a member of the local men's club. In this brief would be written, that the potential employee was of excellent character, that he knew to control his alcohol consumption, was, however, always in a good mood at parties, that he always had an ear for his friends' problems and that he went diligently to church every Sunday (and, between us, of course, that he, even in times of hardship, generously cast his coins into the collection plate). Such a letter is called a "character reference" or something like that and should represent what goes beyond the information in a CV - that is that, which isn't necessarily part of the key skills required for the job, but what could nevertheless be important.
The character reference is written less and less, because nowadays the potential employer can get this information, generally, from the relevant page of a popular internet platform (such as Facebook). Or at least it would be so, if most potential employees weren't afraid of the employer finding this page. Many people change their name or hide the surname beneath an unexperessive initial letter. Even when the right name is there, most information of most people is only available to their friends. This is due to the fact that people don't want their boss or whoever else to discover some stupid photograph and therefore to happily do without the work of this person.
I find that somewhat strange. You went in the past, of course, for your character reference to a person who found you very good and so would write nicely about you. The Facebook page is not even composed by a close friend, but by its owner him/herself. For this reason, you have the complete freedom to create it as you wish. That means, that you can, using phrases, declaration of your interests, essays, links, photos etc., have a really very good edifice (good meaning positive, not meaning based on reality) of your own personality on the internet. That would really be better (in terms of content at least - of course it doesn't come from a priest or other respected member of society, but even there - you can of course stand out by having so-called friendships with respected priests), if you would just use this page for this purpose, instead of uploading every piece of shit that you've ever done and then hiding the page from everyone who might be interested in it.
I am also not completely free of guilt - all information on my page is also not available to everyone - but I do want at least people to be able to find me - that's why Facebook page is, true to my name, called Herr Bench.

Sunday, 6 February 2011

Jokes that will never be

English translation follows the German text.

Ich habe mich neulich in meinen Gedanken mit der Idee eines Comedy-Drehbuchs beschäftigt. Das heißt nicht nur, dass ich schon eine Handlung, wenn man sie eine Handlung nennen darf, und ein paar Personagen (Personen) habe, sondern dass mir auch manchmal Ideen für andere Personagen oder Ereignisse einfallen, die manchmal gut sind und als "eventuell irgendwann zu benutzen" eingestuft werden, während manche das Etikett "keine schlechte Idee, aber schwer zu realisieren" bekommen. Die guten werden ich Ihnen (zuerst) nicht mitteilen, weil Sie dann meine Ideen klauen würden (ich kenne Sie), aber eine der etwas schwer realisierbaren Ideen kann ich Ihnen erklären.
Es gibt einen Mann, mitte Zwanzig, der immer in Tippfehlern spricht. Zum Beispiel, er sagt nicht wie geht's, sondern iwe heh'ts? oder sowas. Er spricht quasi immer so, aber nicht in jedem Satz, nur ab und zu und am liebsten nur in bislang noch nicht ausgedachten, aber witzigen Fällen. Vielleicht sagt er Grog statt Brot oder sowas. Dann würde irgendwie der eigentliche Witz der Folge oder der Skizze daraus bestehen, dass er ein neues Handy bekommt, mit dem er SMSe mit T9-Wörterbuch schreiben kann und dann statt in normalen Tastatur-Tippfehlern zu sprechen, spricht er in T9-Wörterbuch-Tippfehlern. Das würde wahrscheinlich auch ein paar Möglichkeiten für lustige Sätze anbieten, denke ich. Da ich die Idee aber momentan noch für nicht wirklich realisierbar halte, habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht, um richtig witzige Tippfehler auszudenken, aber es gibt bestimmt welche und passende Situationen, in denen sie in einer Comedy-Sendung exploitiert werden könnten, gibt's wohl auch. Aber darüber lachen werden wir leider nie, weil ich das entsprechende Furzsetzungsvermögen nicht besitze.
Oh je.
Bis morgen.



I have recently been busying myself in my thoughts with the idea of a comedy script. That doesn't only mean that I have already got a plot, if it can be called a plot and few personages (people), but that I also sometimes think of ideas for other personages or events, which are sometimes good and are categorised as "possibly to be used at some stage", whilst others are given the label "not a bad idea, but hard to realise". I won't (for now) share the good ideas with you, buecase you would then steal my ideas (I know you), but I can explain one of those which is somewhat difficult to realise to you.
There is a man, mid twenties, who always speaks in typos. For example, he doesn't say, how's it going?, but hwo's it gongi? or something. He basically always talks like that, but not in every sentence, just sometimes and ideally only in as yet not yet conceived of, but funny, situations. Maybe he says beard instead of bread or something. Then the actual joke of the episode of sketch would then involve him getting a new phone, with which he can write texts using the T9 dictionary and then instead of speaking in normal keyboard typos he speaks in T9 dictionary typos. This would probably provide a few possiblities for funny sentences, I think. As, however, I don't really consider this idea to be realisable, I haven't gone to the effort of thinking up properly funny typos, but there are certainly some and there are surely also appropriate situations, in which they could be exploited in a comedy. But it will unfortunatley be a while before we get to laugh at them because, as they say, Poof wasn't built in a day.
Oh dear.
See you tomorrow.

Friday, 4 February 2011

12 steps

English translation follows the German text.

Ich rechtfertige meine Taten sehr gerne. Selbst wenn ich das nicht vor irgendjemandem machen muss. Vor keinem Chef, vor keinem Richter, nicht mal vor meiner Leserschaft. Eigentlich ist es manchmal der Welt völlig egal, was man tut, wenn's um Kleinkram geht, aber trotzdem will ich's rechtfertigen, wenn mir das Gewissen aufn Sack geht.
Neulich habe ich zwecks Rechtfertigung einer ehrlich gesagt völlig irrelevanten Tat ein ganzes System ausgedacht - es funktioniert nach einem gut bekannten Modell, nämlich nach dem 12-Stufen-Modell (bekannt durch die Anonymen Alkoholiker, aber hier etwas anders angewendet).
Das Modell ist in diesem Fall das 12-Stufen-Modell für Penner. Stufe 12 heißt absoluter Penner, Stufe 0 heißt völlig anständiger Gentleman und Stufe 6 ist irgendwo dazwischen. Ich muss hier nicht jede Stufe detailliert beschreiben, aber ich erkläre grob, wie es funktioniert:
Bei Stufe 12 hat man keine Ahnung, wie man überhaupt überleben soll - man lebt in permanenter Besoffenheit, stolpert durch die Straßen und kommt überhaupt nicht klar, aber kommt auch irgendwie auch nicht um.
Bei Stufe 11 bettelt man ganz sicher, hat vielleicht sogar einen festen Ort, wo man immer steht und nach Kleingeld fragt.
Bei Stufe 10 hat man sogar einen quasi-Arbeitsplan und sammelt Pfandflaschen.
Und so weiter.
Am anderen Ende der Skala sieht es so aus:
Bei Stufe 0 hat man ein eigenes Haus, einen Ehepartner, Kinder, einen Job oder sogar ein eigenes Unternehmen. Man trinkt keinen Alkohol und besucht regelmäßig das Fitnessstudio.
Bei Stufe 1 stimmt fast alles - nur vielleicht hat man keine Mitgliedschaft bei nem Fitnessstudio - oder man hat eine, aber gammelt trotzdem am Wochenende auf der Couch rum.
Bei Stufe 2 ist man immmerhin ganz anständig, aber vielleicht hat man nur einen Ehepartner und noch keine Kinder, weil man Angst hat, irgendwann Penner zu werden und ist sich nicht so sicher in seiner Anständigkeit.
Sie verstehen, wie das Stufensystem funktioniert.
Auf jeden Fall ist es für mich immer ganz gut, wenn ich merke, eine Stufe Richtung Anständigkeit gegangen zu sein und damit eine Stufe weiter weg von absoluter Pennerheit.
Jetzt komme ich zum Sinn dieses Postes. Neulich habe ich einen neuen Job angefangen und bin damit eine Stufe in die gute Richtung gegangen - da habe ich mich gefreut - und damit kann ich rechtfertigen, dass ich manchmal Bier in der Dusche trinke.
Bis morgen.



I really like to justify my actions. Even if I don't have to do it to anyone. Not to my boss, not to a judge, not even to my readership. To be honest, the world often couldn't care less what one does, when we're talking about small change, but I still want to justify it, when my conscience gets on my nerves.
Recently, I thought up a whole system in order to justify an, in all honesty, completely irrelevant action - it works according to a well-known model, namely according to the 12-steps-model (made famous by the Alcoholics Anonymous, though here applied slightly differently).
The model is, in this case, the 12-step-model for tramps. Step 12 means a complete tramp, step 0 means a completely respectable genteleman and step 6 is somewhere in the middle. I don't have to describe every step in detail here, but I will explain braoadly how it works:
At step 12 you don't have any idea how you should even survive - you live in a state of permanent intoxication, stumble through the streets and don't get anything done but somehow don't die either.
At step 11 you've got your begging right down, you might even have a fixed point where you always stand and ask for spare change.
At step 10 you even have a kind of work plan and collect bottles for recycling.
And so on.
At the other end of the scale it looks like this:
At step 0 you have your own house, a spouse, children, a job or even your own company. You don't drink any alcohol and go to the gym regularly.
At step 1 almost everything is in place - but maybe you don't have a gym membership - or you do have one, but you still sit about on the couch at the weekends.
At step 3 you're still quite respectable, but maybe you have just a spouse and no kids because you are afraid of becoming a tramp at some stage and aren't so sure of your respectability.
You see how the step system works.
Certainly, it's always very good for me when I notice that I've gone one step in the direction of respectability and so one step further away from complete tramphood.
Now I get to the point of this post: I recently started work at a new job and so went one step in the good direction - I was pleased - and so I can justify the fact that I sometimes drink beer in the shower.
See you tomorrow.

Tuesday, 25 January 2011

Language and Teeth

English translation follows the German text.

Es wird behauptet, dass die Natur eines Landes, in dem sich ein Volk entwickelt, Einfluss auf dessen Sprache nehmme. In manchen Fällen ist dies leicht zu bestätigen: Völker, die in Binnenländern, 1000e Meilen von jedem Meer entfernt, leben, haben in der Regel kein (eigenes) Wort für Meer und holen sich eins von einem anderen Volk. Auch Wörter für bestimmte Baum- und Tierarten sind in der Regel nur in der einheimischen Sprache zu finden, wenn auch diese Bäume und Tiere das Gebiet mit dem Volk teilen. Dieses Phänomen kann auch auf die Vielfalt der Sprache wirken. Italienisch hat bekanntlich viele Wörter für Nudeln, weil in Italien viele verschiedene Nudelarten wachsen. Ist klar, dass im Bereich des Wortschatzes solches möglich ist.
Ein bisschen kuriöser wird's, wenn man erkennt, dass im Deutschen viele Wörter, die mit dem Meer zu tun haben (z.B. Meer, Boot, Seemann) mit Doppelvokalen geschrieben werden. Das kommt daher, dass im plattdeutschen Dialekt (auch Holländisch gennant) viele Wörter mit Doppelvokalen geschrieben werden - diese Art der Rechtschreibung wird benutzt, um eine bestimmte Art der Aussprache darzustellen und es wird dann in diesen maritimen Fällen in die Amtssprache übernommen.
Also Wortschatz und Rechtschreibung gehen klar. Aber was ist mit Klang? Es wird manchmal behauptet, dass Völker, die in Berggebieten wohnen, bestimmte Klänge nutzen, die sich durch die Gebirgen besser tragen lassen. Ich weiß es nicht. Über die schweizerische Jodelei hinaus, die nicht zweifellos hier zählen darf, bin ich mir nicht sicher.
So dachte ich immer.
Aber mir ist neulich ein Fall eingefallen, wobei die Sprache doch sehr stark von der Naturumgebung beeinflusst werden muss und zwar in zuckerreichen Gebieten. Ein Volk, das im zuckerreichen Gebiet lebt, vorausgesetzt es gibt keine anderen passenden Nährstoffe und die Menschen auch viel von diesem Zucker essen müssen, muss sich auch häufig die Zähne putzen. Sonst würden ihnen die Zähne ausfallen und die wären nicht mehr in der Lage, den leckeren Zucker zu essen. Wenn es dann auch imselben Gebiet viele Tiger oder sonstige zuckerfeindliche doch menschenfressende Tiere gibt, muss man auch immer in der Lage sein, seinen Mitmenschen sehr genau zu erklären, in welcher Entfernung und in welche Richtung der nächstliegende Tiger sich befindet. Wenn man beim Zähneputzen aufgrund der von der Muttersprache verlangten Laute diese Information nicht vermitteln kann, werden die Menschen öfter Tigerangriffen zum Opfer fallen. Wenn aber die Sprache auch unbehindert gesprochen werden kann, während man eine Zahnbürste in dem Mund hat, können alle Mitglieder des Volkes sich gegenseitig vor Gefahr warnen und sie können alle überleben und diese Sprache an ihre Kinder weitergeben. Das heißt, Sprachen, die sich in zucker- und tigerreichen Gebieten entwicklen, werden weder ein gleichzeitiges Zusammenknirschen von den linken und rechten Backenzähnen noch ein komplettes Schließen der labialen Organe (auch Lippen genannt) verlangen. So würde die Sprache eines solchen Volkes Westeuropäern etwas merkwürdig vorkommen, da es für ihre philstinischen Ohren so klingen würde, als würden sie die ganze Zeit mit einer Zahnbürste im Mund reden - doch für das Volk selbst hätte es einen unverzichtbaren Beitrag zu dessen Überleben geleistet.
Also was sollen wir mit dieser Erkenntnis machen? Ich persönlich soll gar nichts machen, aber die Naturwissenschaftler und religiöse Fanatiker unter Euch sollen nachgucken, ob es ein Volk mit einer solchen Sprache gibt, die unabhängig vor der Anwesenheit einer Zahnbürste im sprechenden Munde gleich klingt, und falls nicht, wäre dass dann genau der unwiderlegbare Beweis für die Falschheit der Evolutionstheorie und ipso facto für die Wahrheit des Kreationismus, auf den die Welt wartet.
Bis morgen.



It is claimed that the nature of a country in which a people devlops has influence on its language. In some cases, this can be confirmed with ease: Peoples who live in landlocked countries, thousands of miles from any sea, have, as a rule, no (own) word for sea and get one from another people. Similarly, words for types of trees and animals are, as a rule, only to be found in the native tongue when these trees and animals share the area with the people. This phenomenon can also affect the variety of a language. Italian is well known for having lots of words for pasta, because lots of different types of pasta grow in Italy. It is clear, that things like this are possible in the area of vocabulary.
It gets a bit more curious, when you realise that lots of German words which have to do with the sea (like Meer (sea), Boot (boat), Seemann (seaman)) are written with double vowels. This comes from the fact that in North-German dialects (also known as Dutch) lots of words are written with double vowels - this kind of spelling is used to demonstrate a particular form of pronunciation and is then taken up into the official language in these maritime instances.
So vocabulary and spelling are okay. But what about the sound? It is sometimes claimed that peoples who live in mountainous regions use particular sounds because they carry better through the mountains. I'm not sure. Beyond Swiss yodelling, which I'm not convinced can count here, I'm not sure there are any real cases.
So I always thought.
But I recently came up with something, where the langauge must indeed be very strongly influenced by the natural environment and namely in sugar-rich regions. A people which lives in a sugar-rich region, so long as there are no other suitable foodstuffs and the people also have to eat a lot of this sugar, will have to clean its teeth frequently. Otherwise, their teeth would fall out and they would no longer be able to eat the tasty sugar. If then, in the same region, there lived a lot of tigers or other sugar-fearing but yet human-eating animals, then you would have to be able to explain to your fellow humans quite precisely, how far away and in which direction the nearest tiger was located. If you, whilst cleaning your teeth, because of the sounds demanded of by your native language, are unable to pass on this information, then the people will often fall foul of tiger attacks. If, however, the language can be spoken unhindered whilst you have a toothbrush in your mouth, then all members of the people can warn each other of danger and they can all survive and pass on this language to their children. That means that languages, which develop in sugar- and tiger-rich areas, will neither require a simultaneous rubbing together of the left and right molars nor a complete closure of the labial organs (also called lips). In this way, the language of such a people would sound a little strange to West Europeans, because it would sound to their philistine ears as though they were speaking the whole time with a toothbrush in their mouth - but for the people themself this would have made an invaluable contribution to their survival.
So what should we do with this realisation? I myself shouldn't do anything, but the scientists and religious fanatics amongst you should go and find out whether there is a people with a language which sounds the same independent of the presence of a toothbrush in the speaking mouth, and if not, then that would be just the undeniable piece of evidence for the false nature of evolution and ipso facto for the true nature of creationism, which the world has been waiting for.
See you tomorrow.

Tuesday, 18 January 2011

What are cheap forks for?

English translation follows the German text.

Nicht all meine Gabeln sind gleich. Manche bestehen aus einem einzigen Stück Edelstahl und andere haben ein kleineres Stück Edelstahl, das in einem Plastikgriff feststeckt. Die einstückigen Gabeln sind eindeutig besser - die sehen besser aus, die sind schwerer und sie sind stabiler.
Jetzt das Paradox:
es spricht nichts für die Verwendung der billigeren Gabeln. Absolut gar nichts. Die zu verwenden ist weniger schön und außerdem gehen sie schneller kaputt, weil sie zweistückig sind (ein paar davon wackeln schon ein bisschen), was ein Grund dafür wäre, sie möglichst selten zu nutzen, damit sie halbwegs benutzbar bleiben. Jedoch werde ich jedes Mal vor die Entscheidung gestellt, eine gute oder eine billige zu nutzen, wenn ich etwas essen möchte, was man am einfachsten mit einer Gabel isst. Das Problem ist noch nicht so weit entwickelt, dass ich manchmal einen Löffel oder ein Messer nehme, wenn eigentlich eine Gabel angesagt wäre, aber manchmal erwische ich mich, wie ich eine billigere Gabel nehme, weil ich mich irgendwie überzeugt habe, dass ich gerade nichts Edles esse, oder weil ich alleine bin und es sich auf irgendeine Art und Weise nicht lohnt, eine anständige (sprich halbwegs vernünftige) Gabel zu nutzen. Obwohl ich ganz genau weiß, dass es wirklich keine Vorteile hat, die billigere Gabel zu nutzen. Keine. Die guten Gabeln sind auch nicht dermaßen gut, dass es sich lohnen würde, sie zu schonen - sie sind weder aus Edelsilber noch zerbrechlich noch sonst was - sie sind einfach besser und etwas in mir sagt, dass es nicht richtig ist, das Bessere zu nehmen, wenn die Mahlzeit zu den schlechteren (wegen Allein-Essen oder wegen der geringen Qualität des Essens oder wegen des geringen Aufwandes, der für die Zubereitung notwendig war) Mahlzeiten meines Lebens gehört. Aber solange die billigeren Gabeln vorhanden sind, nehme ich sie immer wieder (nicht jedes mal, aber schon öfter).
Die einzige Lösung, die mir einfällt, damit ich jedes Mal eine vernünftige Gabel nutzen könnte, wäre die billigen einfach wegzuschmeißen - der Verlust wäre auch nicht groß - sie haben umgerechnet 25 Cent pro Stück gekostet und sind jetzt zudem verbraucht. Doch das kann ich nicht machen, denn die billigen Gabeln zeigen doch ihren Wert (da meine ich, sie zeigen, dass sie wertvoll sind, nicht, dass sie ihren waren Wert zeigen, der wie besprochen äußerst gering ist), wenn ich Gäste habe. Dann kann ich nämlich meine ausgezeichnete Gastfreundlichkeit beweisen, indem ich den Gästen die guten Gabeln gebe, während ich eine billige nutze. Selbst wenn ich für alle Anwesenden ausreichend gute Gabeln habe, ist dies ein guter Trick, mit dem jeder wohlwollende Gastgeber auf diskrete Weise den angebrachten Respekt seinem Gast zeigen kann.
Bis morgen.



Not all my forks are ths ame. Some are made of one single piece of stainless steel and others have a smaller piece of stainless steel which is stuck in a plastic handle. The one-piece forks are clearly better - they look better, they are heavier and they are more stable.
Now the paradox:
there is nothing which supports using the cheaper forks. Absolutely nothing. Using them is less pleasant and furthermore, they break more easily because they are made of two pieces (a few of them already wobble a bit), which would be a reason for using them as seldom as possible, so that they remain vaguely usable. However, I am presented with the decision whether to use a good or a cheap fork every time I wish to eat something which can be eaten most easily with a fork. The problem has not got to the stage that I sometimes use a spoon or a knife when a fork would really be called for, but I do sometimes find myself taking a cheaper fork because I have convinced myself that I'm not eating anything noble, or because I'm alone and it for some reason isn't work using a decent (that is, vaguely sensible) fork. Although I know precisely that there are really no advantages to using the cheaper fork. None. THe good forks are also not so unbelievably good that it would be worth sparing them - they are neither made of fine silver nor fragile nor anything else - they are just better and something in me says that it isn't right to use the better thing when the meal belongs to the worse (because of eating alone or because of the low quality of the food or because of the lack of effort needed for the preperation) meals of my life. But as long as the cheaper forks are available, I find myself using them time and again (not every time, but frequently).
The only solution I can think of, so that I can use a sensible fork each time, would be to simply throw away the cheap ones - the loss would not be great - they cost the equivalent of 25 cents a piece and are also used. But I can't do this, because the cheap forks do show their worth (I mean, they show that they are valuable, not that they show their true worth, which is, as discussed, extremely low), when I have guests. Then I am able to prove my excellent hospitality by giving the guests the good forks, whilst I use a cheap one. Even when I have sufficient good forks for all those present, this trick is a good one, which every well-meaning host can use to show his guest the appropriate level of repsect in a discreet manner.
See you tomorrow.

Monday, 17 January 2011

Tunisia

English translation follows the German text.

Es gibt nicht genug Länder in der Welt, um jeden Tag einen Post über ein neues Land zu schreiben und das habe ich auch nicht vor. Aber heute geht es (grob gesagt) um Tunesien.
Vor ein paar Wochen, genauer gesagt am 19. Dezember, fanden Präsidentschaftswahlen in Belarus statt. Diese waren ziemlich umstritten, vor allem weil einige Präsidentschaftskandidaten verhaftet oder von Sicherheitskräften zusammengeschlagen wurden. Danach erschien auf den Profilen mehrerer Facebook-User Bilder von Belarus und Sprüche wie "es lebe Belarus!" und ähnliches. Auch nach den neusten Problemen in Tunesien erschienen Bilder mit Sprüchen wie "Go Tunisia!" Außerdem erscheinen diese Sprüche nicht bloß, sie gefallen offensichtlich anderen Facebook-Usern, wenn man ihren Behauptungen Glaubwürdigkeit schenken kann.
Ich verstehe, wenn jemand schreibt, "was in Tunesien los ist, beunruhigt mich und ich hoffe, die demokratischen Kräfte setzen sich durch", oder "ich hoffe, den belarussischen Präsidentschaftskandidaten geht es gut", aber bloß "es lebe Belarus" oder "go Tunisia" zu schreiben, setzt ein sehr bestimmtes Verständnis für die Bedeutung des Landesnamen voraus. Wenn Schreckliches in einem Land geschieht, könnte man sagen, "ach Belarus, was machst du denn da Schreckliches?", oder "Schäme dich, Tunesien". Das wäre auch nicht ganz unangemessen. Ich bin überzeugt, dass die oben genannten Facebook-User die Ereignisse in diesen zwei Ländern nicht gutheißen möchten, sondern irgendwie das "Volk" (nach ihrem Verständnis) ermutigen wollen - oder Solidarität mit dem "Volk" zeigen wollen. Aber dann warum "Go Tunisia"? Warum nicht explizit sagen, dass man an der Seite des "Volkes" (diese Verwendung des Wortes "Volk" kann man ungefähr so verstehen als "die Leute in einem Lande, die sich wenig politisch engagieren und versuchen bloß, ihr Leben zu leben, ohne anderen aufn Sack zu gehen oder andere auszubeuten. Auch diejenigen, die doch politisch engagiert sind, doch aus der Sicht des Sprechers (des Nutzers des Wortes "Volk") etwas Positives oder Demokratie Förderndes leisten, werden in dem Begriff "Volk" eingeschlossen. Fortan wird wegen dieser ausführlichen Erklärung auf Anführungszeichen verzichtet.) steht und nicht an der des Landes? Eigentlich habe ich nichts gegen diese Verwendung eines Landesnamens - aber es zeugt irgendwie von Überheblichkeit, das Wort so zu nutzen und davon auszugehen, dass alle Leser dasselbe unter dem Begriff verstehen wie der Sprecher, obwohl auch der Sprecher wissen muss, dass Landesnamen in vielen anderen Zusammenhängen verwendet werden. Zum Schluss liste ich ein paar davon auf und ich bitte meine Leser, etwas über die Krassheit der Sprüche "es lebe Belarus" und "Go Tunisia" nachzudenken, wenn sie so verstanden werden sollten:
1) Der Außenminister und Botschafter vertreten Belarus/Tunesien im Ausland
2) Die Landschaft und der geografische Raum
3) Sportmannschaften (oder eine Band bei Eurovision) werden immer als "Belarus" oder "Tunesien" beschrieben
4) Das Gesetzbuch eines Landes (und seine Richter und Staatsanwälte) ist der juristischer Ausdruck eines Landes (Es gibt z.B. in Belarus ein Gesetz gegen Kritisieren des Präsidenten)
5) Der Landesname wird oft für "was in einem Land so ist und passiert" verwendet. (vgl. "ich mag England" nachdem man da Urlaub gemacht hat.)
6) Der Präsident (oder Kanzler, Premierminister usw.) ist (offiziell) der gewählte Vertreter des souveränen Volkes des Landes und dadurch der größte Vertreter eines Landes.

Also nichts gegen die Unterstützung von demokratischen Bewegungen, aber bitte, seht ein, dass in unserer Realität Belarus bzw. Tunesien nicht unbedingt "total super" sind, sondern einige Probleme haben, auch wenn man die demokratischen Bestrebungen deren Völker gutheißen möchte.
Bis morgen.



There are not enough countries in the world to write a post about a new country every day and I'm not planning to. But today it's (broadly speaking) about Tunisia.
A few weeks ago, more precisely speaking on the 19th of December, there were presidential elections in Belarus. These were quite disputed, above all because several presidential candidates were arrested or beaten up by security forces. Then there cropped up on a number of profiles of Facebook-users pictures of Belarus and phrases like "long live Belarus!" and the like. Similarly, after the most recent problems in Tunisia, there appeared pictures with phrases like "Go Tunisia!" Futhermore, these phrases don't just show up, they are also liked by other facebook-users, if one can give their claims credibility.
I understand when someone writes, "what is happening in Tunisia is disconcerting me and I hope that the democratic forces win out", or "I hope the Belarusian presidential candidates are doing OK", but just writing "long live Belarus" or "go Tunisia" prescribes a very particular understanding of the meaning of the country name. If terrible things are happening in a country, then you could say "oh Belarus, why are you doing such terrible things?", or "Shame on you, Tunisia". This wouldn't be entirely inappropriate. I am convinced that the aforementioned facebook-users do not wish to show their approval of the events in these two countries, but in some way hope to give courage to the "people" (as they understand it) - or wish to show solidarity with the "people". But then why "Go Tunisia"? Why not explicitly say, that you stand on the side of the "people" (this usage of the word "people" can basically be so understood as the people in a country who don't get very involved in politics and just try to live their life without annoying other people and without exploiting them. Also those, who are politically active, but from the viewpoint of the speaker (the user of the word "people") do something positive or democracy promoting, are included in the term "people". From hereonin, quotation marks will be left out because of this thorough explanation.) and not on the side of the country? I don't really have anything against this usage of the country name - but it shows a certain kind of arrogance, using the word like this and assuming that all readers will understand this word in the same way as the speaker, although even the speaker must know that country names are also used in many other contexts. To close, I will list a few of these and I ask my readers to think a bit about the crassness of phrases like "long live Belarus" and "Go Tunisia", if they were so understood:
1) The foreign minister and ambassadors represent Belarus/Tunisia abroad
2) The landscape and the geographical area
3) Sport teams (or a band at Eurovision) are always decribed as "Belarus" or "Tunisia"
4) The legal code of a country (and its judges, state lawyers) is the legal expression of a country (there is e.g. in Belarus a law against criticising the president)
5)The country name is often used for "what is in a country and what happens there". (cf. "I like England" after having been there on holiday.)
6) The president (or chancellor, prime minister etc.) is (officially) the elected representative of the soverign people of a country and therefore the highest representative of a country.

So nothing against supporting democratic movements but please, do see that in our reality Belarus or Tunisa are not necessarily "totally awesome", but rather have a number of problems, even if we want to approve of democratic efforts being made by their peoples.

Saturday, 15 January 2011

England

English translation follows the German text.

„Vermisst du England?“ hat man mich neulich gefragt?
Ich kann diese Frage immer noch nicht richtig verstehen, und hier folgt die verkürzte Erklärung, warum.

Für mich ist es unmöglich, bestimmte Aspekte meines Lebens in England mit dem Land oder gar dem Wort „England“ gleichzusetzen. Wenn ich England vermissen würde, sollte ich doch sofort Großbritannien vermissen – oder das gesamte Vereinigte Königreich (Großbritannien und Nordirland) – und dann warum nicht gleich die britischen Inseln (Großbritannien und Irland) oder gar ganz Europa? Natürlich, ganz Europa zu vermissen wäre schwer, denn ich bin noch in Deutschland, was wahrscheinlich noch zu Europa gehört. Bin aber in Ostberlin, also konnte ich das ehemalige Westblock schon vermissen, oder?

Oder ist das absurd? Ich sollte vielleicht doch nur England vermissen. Die Grenze also da ziehen, wo ein Land einen eigenständigen Namen und eine eigene Fußballmannschaft hat. Aber dann warum nicht Liverpool? Liverpool hat auch einen Namen und einen Fußballverein– zwei sogar. Ich wohnte aber gar nicht wirklich in der Stadt Liverpool, auch wenn ich schon im fußballerischen Sinne schon im Einzugsgebiet für Liverpool-Fans war. Also Liverpool könnte ich vermissen – nur: ich bin kein Liverpool-Fan, denn ich bin in Nordlondon geboren und bin entsprechend Spurs-Fan. Nordlondon kann ich aber schwer vermissen, denn ich wohnte nur ein Jahr da, bis ich nach (Großraum-)Liverpool gezogen bin. Schwierig. Vielleicht ist das mit dem Fußballverein doch nicht so wichtig. Dann vermisse ich die Wirral, die Halbinsel neben Liverpool, wo ich aufgewachsen bin – die Wirral hat zwar einen Fußballverein, aber er spielt nicht sehr gut und heißt nicht mal FC Wirral, also zählt er nicht. Das wäre schon möglich.

Nur: Mein Leben auf der Wirral war das Leben eines Schülers. Wenn ich jetzt zur Wirral für einen Urlaub zurückkehre, hat mein Leben viel mehr mit meinem jetztigen Leben in Berlin gemeinsam als mit meinem damaligen Leben auf der Wirral. Ich meine, ich gehe nicht mehr in die Schule, ich kann jetzt in die Kneipe gehen, ich bin da, wie hier, verheiratet. Das sind Dinge, die ich eher mit Deutschland verbinden könnte als mit der Wirral.

Was ist denn noch auf der Wirral, was auch früher da war und was nicht in Berlin ist, was man also vermissen könnte? Meine Familie? Ja, das stimmt. Einigermaßen. Meine Brüder sind nicht mehr da, aber meine Eltern schon. Aber dann sollte ich doch meine Eltern vermissen und nicht gleich eine ganze Halbinsel. Es wäre ziemlich missbilligend den eigenen Eltern gegenüber, sie mit einer Halbinsel gleichzusetzen. Ich will sie auch nicht nur deswegen vermissen, weil sie noch zufällig auf einer bestimmten Halbinsel wohnen, wo ich aufgewachsen bin – würden sie umziehen, wären sie wohl immer noch vermissbar, denke ich, hoffe ich zumindest.

Oder vielleicht ist die Wirral noch zu groß und die Eltern zu klein. Ich vermisse schon den Geruch des Meeres. Das ist eigentlich gelogen, aber ich merke auf jeden Fall, wenn ich wieder an der Küste in West Kirby bin, dass die Luft nach Salz riecht und da kommt schon irgendwie ein Heimatgefühl hoch. Also vermisse ich salzige Luft. Das kann sein. Aber salzige Luft vermissen und England vermissen sind nicht ein und dasselbe. Denn es gibt nicht überall in England salzige Luft. Ich habe auch drei Jahre in Cambridge gewohnt, wo es nur sehr kalte, salzfreie Luft gab. Die Luft in Cambridge vermisse ich überhaupt nicht. Obwohl etwas, was ich in Cambridge doch sehr gemocht habe, war, dass ich für den Einkauf meiner eigenen Lebensmittel allein zuständig war (anders als wenn man in einer Familie wohnt) und entsprechend verhältnismäßig viele Pork Pies und HP-Sauce kaufen konnte. Pork Pies und HP-Sauce vermisse ich schon ein bisschen. Sie sind aber nicht nur mit Cambridge verbunden, sondern auch zum Teil mit der Wirral oder sogar London, denn ich habe sie ja auch auf der Wirral oder in London gegessen.

Aber hier sind wir wieder. Es wäre ziemlich missbiliigend Pork Pies und HP-Sauce gegenüber, sie mit einem ganzen Land gleichzusetzen, das der Welt auch Prince Charles, Camilla Parker Bowles und Konzentrationslager gegeben hat. Also kann ich Pork Pies und HP-Sauce, salzige Luft und meine Eltern vermissen. Aber England? Nicht wirklich. England hat es bei der WM nicht mal ins Viertelfinale geschafft.



„Do you miss England?“ I was recently asked.
I still can’t really understand this question properly and here’s a shortened version of why.

For me it’s not possible to equate particular aspects of my life in England with the country of even the word “England”. If I were to miss England, then I should surely also miss Great Britain – or the entire United Kingdom (Great Britain and Northern Ireland) – and then why not the British Isles (Great Britain and Ireland) too or even all of Europe? Of course, missing all of Europe would be difficult because I am still in Germany, which probably still belongs to Europe. I am however in East Berlin, so I could miss the former western bloc, couldn’t I?

Or is that absurd? Maybe I should just miss England. So draw the line there, where a country has its own name and its own football team. But then why not Liverpool? Liverpool has a name and a football team as well – two in fact. But I didn’t live in the actual city of Liverpool, even if I did in a footballing sense live in the catchment area for Liverpool fans. So I could miss Liverpool – just: I’m not a Liverpool fan, because I was born in North London and am so a Spurs fan. But I can’t very well miss North London, because I only lived there for a year before moving to (the region of) Liverpool. Tricky. Maybe having a football team isn’t so important. So I could miss the Wirral, the peninsula next to Liverpool where I grew up – the Wirral has a football team but it’s not very good and isn’t called Wirral FC so it doesn’t really count. That would be possible.

Only: My life on the Wirral was the life of a schoolboy. When I now return to the Wirral for a holiday, my life there has a lot more in common with my current life in Berlin than with my life of yesteryear on the Wirral. I mean, I don’t go to school anymore, I can go to the pub, I am there, as here, married. Those are things that I would be more likely to connect with Germany than the Wirral.

So what is there still on the Wirral which was there before and which isn’t in Berlin, so something I could miss? My family? Yes, that’s true. To a certain extent. My brothers aren’t there anymore but my parents still are. But then I should surely miss my parents and not an entire peninsula. It would be quite unfair to my parents to equate them with an entire peninsula. And I don’t just want to miss them because they still happen to life on the particular peninsula where I grew up – if they moved, they would surely still be missable, I think, I hope so at least.

Or maybe the Wirral is still too big and the parents are too small. I do miss the smell of the sea. That’s actually a lie, but I certainly notice when I’m back on the coast in West Kirby, that the air smells of salt and then I do get a kind of feeling of being home. So I miss salty air. That’s possible. But missing salty air and missing England are not one and the same thing. Because you don’t have salty air everywhere in England. I also lived for three years in Cambridge, where there was just cold, salt-free air. I don’t miss the air in Cambridge one bit. Although something, which I did very much like in Cambridge, was that I alone was responsible for buying my groceries (as opposed to when you live in a family) and so I was able to buy comparatively many pork pies and lots of HP sauce. I do miss pork pies and HP sauce a bit. But they’re not just connected with Cambridge, but also party with the Wirral, or even London, because I have, of course, also eaten them when I’ve been on the Wirral or in London.

But here we are again. It would be quite unfair to pork pies and HP sauce to equate them with a whole country which also gave the world Prince Charles, Camilla Parker Bowles and concentration camps. So I can miss pork pies and HP sauce, salty air and my parents. But England? Not really. England didn’t even make it to the world cup quarter-finals.

Friday, 14 January 2011

Coke

English translation follows the German text.

Coca Cola (Coke) und Pepsi haben nicht denselben Geschmack. Das weiß ich. Aber da ich nur sehr selten Cola trinke, und wenn, dann meistens mit Whisky oder Wodka beigemischt, habe ich nie wirklich die Gelegenheit gehabt, Coke oder Pepsi besser oder schlechter als seinen Konkurrenten zu finden. Da ich sie nur in sehr unregelmäßigen (und weit voneinander entfernten, was eigentlich viel entscheidender ist als die mangelhafte Regelmäßigkeit) Abständen trinke, reicht mein Geschmacksgedächtnis nur aus, um zu sagen, sie schmecken beide wie Cola. Das Problem wird dadurch verschärft, dass ich auch häufig, wenn ich eine Whisky- bzw. Wokda-Cola trinke, nicht mal weiß, ob sie mit Coke oder Pepsi oder sonst einer Cola gemacht worden ist.
Also bin ich nicht in der Lage, wenn ich danach gefragt werde, zu sagen, ob ich lieber Coke oder Pepsi trinke. Ich will aber behaupten, das sei eine nicht unbedingt schlechte Sache. Denn würde ich Coke oder Pepsi besser finden, würde ich die andere (und vermutlich alle sonstigen Cola-Varianten) schlechter finden. Das würde dazu führen, dass ich mich dafür interessieren würde, welche Cola sich in meiner Whisky-Cola befindet und entsprechend enttäuscht sein, wenn sie nicht die Lieblingscola wäre. Das wäre scheiße, zumal es wegen der Vielzahl an Colavarianten unwahrscheinlich ist, dass die Lieblingcola in der Mehrheit der von mir besuchten Kneipen auftreten würde.
Das heißt, lieber nicht wissen und jedes Mixgetränk gleich genießen können. Mag sein, dass das der menschlichen Wissbegier widerspricht, aber der menschlichen Whiskybegier entspricht es schon sehr gut.
Bis morgen.



Coca Cola (Coke) and Pepsi don't have the same taste. I know that. But because I only occasionally drink cola and when I do, then usually mixed with whisky or vodka, I've not really had the opportunity to find Coke or Pepsi better or worse than its conpetitor. Because I only drink them at very irregular (and spread far apart, which is actually far more important than the lack of regularity) intervals, my taste-memory only suffices to say that they both taste like cola. The problem is further exacerbated by the fact that I often, when I drink a whisky- or vodka-coke (coke here as euphamism for all colas), I don't even know whether it's been made with Coke (actual Coke) or Peopsi or some other cola.
So I'm not able, if asked, to say whether I prefer to drink Coke or Pepsi. But I would like to claim that that's not a necessarily bad thing. Because were I to prefer Coke or Pepsi, I would find the other one (and presumably all other cola-varieties) worse. This would then lead to my being interested in which cola was in my whisky-cola and to then, it follows, being disappointed if this wasn't my favourite cola. That would be shit, particularly because, on account of the large number of cola-varieties, it is unlikely that my favourite cola would show up in the majoity of pubs I visit.
This means that I'd sooner not know and enjoy every mixed drink the same. It's possible that this goes against the human thirst for knowledge, but the human thirst for long drinks is covered very nicely.
See you tomorrow.

Thursday, 13 January 2011

Not actually about teeth

English translation follows the German text.

Hallo. In diesem Post geht's nicht wirklich um Zähneputzen, auch wenn der Eindruck erweckt werden könnte.
Jedes Kind lernt, dass es sich zweimal pro Tag, einmal morgens und einmal abends, zwei Minuten lang die Zähne putzen solle. Während das Kind noch unter nah kompletter Elternherrschaft ist, werden auch die Zähne nach dieser Regelmäßigkeit geputzt. Später aber fangen die meisten Kinder (die nicht mehr Kinder sind, sondern Jugendliche) an, manchmal die Zähne morgens nicht zu putzen, weil sie spät aufgestanden sind und schnell zur Schule müssen, oder abends nicht zu putzen, weil sie nach einem WoW-Marathon müde sind und sich lieber einfach ins Bett schmeißen möchten. Diese Handlungsweise war mir schon bekannt, als ich zu hören bekam, dass, wenn man nur einmal pro Tag die Zähne putzen sollte, dann lieber morgens, denn der Mund habe sich während der Nacht gepennt, während Bakterien nachts ganz aktiv sind. Wenn man sie aber frühmorgens ausm Weg schaffe, sei alles okay und das Nichtputzen am Vorabend sei quasi nicht mehr so desaströs. Das mag sein. Ich habe aber aus anderer Quelle gehört, dass, wenn man nur einmal pro Tag die Zähne putzen möchte, man auf jeden Fall das abendliche Zähneputzen nicht vermeiden solle. Die Begründung habe ich vergessen, aber sie könnte ungefähr lauten: dann räumst du die Bakterien weg, die sonst die ganze Nacht über in deinem wehrlosen Mund in den Angriff gehen würden.
Was ich damit sagen möchte, ist, dass ich beides gehört habe und beide Leute, die mir das erzählt haben, haben es so erzählt, als würde es stimmen. Natürlich stimmt keins von beiden - das sind beide bloß Theorien, womöglich von irgendwelchen Leuten ausgedacht worden, die einfach keine Lust hatten, sich morgens bzw. abends die Zähne zu putzen. Aber welches soll ich glauben?
Das ist das Problem. Heutzutage kriegt man soviel Information und gibt es dann auch weiter, ohne über die Quellen der Information (ganz zu schweigen von der Wahrheitsgestalt) richtig Bescheid zu wissen. Ich mache es auch. Ich erzähle Dinge, die ich irgendwo irgendwann gehört habe (z. B. das mit dem "ach du brauchst dir die Zähne abends doch nicht zu putzen), und ich sage nicht immer genau, wo ich das her habe. In der Regel weiß ich auch nicht mehr genau, wo ich das her habe, oder selbst wenn ich weiß, von wem ich das habe, weiß ich nicht, wo er/sie das her hatte. Man könnte sich bemühen, Informationen oder Theorien nur mit Quellenangabe seinen Freunden zu erzählen, z. B. "ich sah gestern bei RTL, dass der Innenminister für Sachsen-Anhalt meinte, sie haben in seinem Bundesland eine Liste von möglicherweise gefährlichen Hunderassen, auf denen lediglich vier Hunderassen stehen." Eine solch ausführliche Information ist natürlich nützlicher als wenn ich nur sage, "ich habe gehört, dass manche Bundesländer Listen von gefährlichen Hunderassen führen." Jedoch ist es in der Realität unmöglich, konsequent Quellenangaben zu liefern, denn vieles, was wir hören, kommt aus zweiter/dritter/zigte Hand und wird dann auch häufig durcheinandergebracht. Ich weiß nur so genau, woher ich das mit den Hunderassen habe, weil ich es erst gestern hörte. Sollte ich aber nach einer Woche oder einem Monat erzählen wollen, kann es gut sein, dass ich N-TV statt RTL sage oder Sachsen statt Sachsen-Anhalt oder der Hundenminister statt dem Innenminister. Und wenn Leute, denen ich das erzählt habe, versuchen, es weiter zu erzählen, werden sie mit Sicherheit irgendetwas durcheinander bringen. Man bleibt wenigstens wahrheitstreu, wenn man immer einfach "ich habe irgendwo gehört" sagt, statt konkrete Belege liefern zu wollen.
Es ist also schwierig. Ich finde es gehört sehr gut zum Alltagsdiskurs, wenn man erzählt, wie man Sachen besser oder schlechter zu machen habe, oder in welchen Bundesländern wie viele Hunderassen als gefährlich eingestuft seien - doch wir sollten alle ein bisschen bewusst in Kauf nehmen, dass eine gewisse Spongiösität bei solchen Informationen nicht zu vermeiden ist - dass die Spongiösität sogar die besser Option ist, da sie mindestens nichts Falsches aussagt. Wirkliche konkrete Fakten kriegt man nur dann, wenn man ein iPad mit Wikipedia ständig in der hinteren Hosentasche mit sich trägt, aber das raubt uns dann die Spekulation und den Diskurs. Noch ein Argument für die Positivität eines iPad-freien Lifestyles (auch aiPad Lifestyle genannt).
Bis morgen.



Hello. This post isn't really about brushing your teeth, even if it could give that impression.
Every child learns that it should clean its teeth twice a day, once in the morning and once in the evening, for two minutes. Whilst the child is still under near-complete control of its parents, its teeth are indeed cleaned with this regularity. Later, however, most children (who are no longer children, but youths) start to sometimes not clean their teeth in thr morning, because they've got up too late and have to go quickly to school, or to not clean them in the evening, because they are tired following a WoW marathon and would rather just throw themselves into bed. This behavioural trait was already familiar to me, when I heard that, if you are to only clean your teeth once a day, then it is better to do so in the morning, because the mouth has been sleeping during the night, whilst bacteria are fully active at night. However, if you manage to get rid of them early in the morning, everything is allegedly ok and the not-having-cleaned them the previous evening is basically not as disastrous. This is possible. I have, however, heard from another source, that, if you are only going to clean your teeth once a day, that you should certainly not avoid the evening tooth-clean. I've forgotten the reasoning behind this, but it could be something like this: then you get rid of the bacteria, which would otherwise be able to go on the offensive all night long in your defenceless mouth.
What I want to say is, that I've heard both of these things and both people who told me, told me as though they were true. Of course neither of them is true - they are simply theories, in all probability thought up by people who just couldn't be bothereed cleaning their teeth in the morning or the evening respectively. But which should I believe?
That is the problem. Nowadays we get so much information and then pass it on, without properly knowing about the sources of the information (not to mention their truthfulness). I do it too. I tell people things that I've heard somewhere (z.B. that thing about "ach you don't need to clean your teeth in the evenings), and I don't always say exactly where I've heard it, or even if I know, who told me it, I don't know where he/she got it from. You could try, to always only tell your friends pieces of information or theories with a source reference, z. B. "I saw yesterday in RTL, that the interior minister of Saxony-Anhalt said that they have a list in his federal state of possibly dangerous dog breeds, on which just four dog breeds are to be found." Such a thorough piece of information is of course more useful than when I just say, "I've heard that some federal states have lists of dangerous dog breeds". However, in reality it is impossible to be consistent in providing sources, because much of what we hear we get second/third/umpteenth hand and is then often muddled. I only know so precisely where I know that thing about dog breeds because I heard it just yesterday. Should I, however, want to tell someone it in a week's or a month's time, then it is quite possible, that I will say N-TV instead of RTL or Saxony instead of Saxony-Anhalt or the canine minister instead of the interior minister. And when people, whom I've told it, try to tell more people, then they will surely get something mixed up. You at least remain truthful, when you just say "I heard somewhere", instead of trying to provide concrete evidence.
So it's difficult. For me, it is part of our everyday discussions, telling people how to do things better or worse or in which federal states how many dog breeds are categorised as dangerous - but we should all try and knowingly accept, that a certain level of sponginess cannot be avoided with such information - that the sponginess can even be the better option, because it at least doesn't say anything incorrect. Truly concrete facts can only be achieved when you permanently carry an iPad with Wikipedia in your back trouser pocket, but that robs us of speculation and discussion: Another argument for the positivity of an iPad-free lifestyle (also known as an aiPad lifestyle).
See you tomorrow.

Wednesday, 12 January 2011

Eine Sprache ist kein iPad

English translation follows the German text.

Es gibt Wörter im Englischen, die gleich klingen, z. B. wait (warten) und weight (Gewicht). Nur völlig bescheuerte Menschen behaupten, einen Hauch von einem "H" im zweiten zu hören oder selber auszusprechen. Sie sind Homophone (das ist kein Tippfehler, auch wenn N neben B auf meiner Tastatur liegt) - das heißt, sie klingen identisch.
Jedoch würde fast jeder zugeben, das sind zwei Wörter - sie haben unterscheidliche Bedeutungen und sie werden sogar unterschiedlich geschrieben. Man sieht das, wenn man sie mit ihren Vettern in anderen Sprachen vergleicht, z. B. Deutsch: warten, Gewicht. Hier sieht man, dass in der anderen Sprache sie noch (noch im Sinne von: sie waren einst auch im Englischen, sind es aber nicht mehr) durch den Klang voneinander zu unterscheiden. Sogar wenn man die Wortstämme nimmt, hat man im Deutschen wart und wicht, die weder gleich geschrieben noch gleich ausgesprochen werden. Das "ch" im deutschen "(Ge)wicht" wird in der englischen Rechtschreibung von "weight" als "gh" noch erhalten und weist auf eine frühere konsonantale Aussprache im Englischen. Ich nenne diese Art der Rechtschreibung im Englischen eine "historische" Rechtschreibung, denn sie leugnet die Historie der Wörter nicht, sondern stellt sie noch dar. Das Beispiel der amerikanischen Rechtschreibung von "thru" (durch) im Vergleich zur englischen Rechtschreibung "through" zeigt die andere Methode. Man zieht eine treue Darstellung der Aussprache der Historität vor. Die englische Form "through" mit ihrem "gh" wird durch das "ch" im Deutsche "durch" widergespiegelt.
Ich sehe ein, dass es gewisse Vorteile gibt, wenn man eine Rechtschreibung anstrebt, die der Aussprache ähnelt - doch ich möchte hier auf einen Nachteil hinweisen, der vielleicht nicht so selbstverständlich ist.
Die moderne kroatische Rechtschreibung behauptet (und für die Zwecke unserer Diskussion brauchen wir die Behauptung nicht anzufechten), für jeden einzelnen Laut immer einen und denselben Buchstaben zu nutzen. In unseren obigen Beispielen würde das heißen, dass wait und weight gleich geschrieben werden müssten und zwar nach aller Wahrscheinlichkeit mit nur einem Vokalbuchstaben - etwas wie *wät (das * zeigt, dass das hier ein hypothetisches, nicht reales Beispiel ist). Bei through/thru wäre die zweite Variante bevorzugt, allerdings würde eher etwa wie *θru aussehen. Sobald man zwei Buchstaben für einen Laut verwendet, hat man von diesem Prinzip abgewichen, denn man weiß nicht mehr, ob die zwei Buchstaben zwei aufeinanderfolgende Laute (t+h) oder einen neuen (th) hat. (Es ist möglich, dass im Kroatischen Buchstabenkombinationen doch verwendet werden, um von manchen als einzelne Lauten wahrgenommene Lauten darzustellen. Das wäre halt ein Beipsiel für die Nicht-ganz-Universalität der obigen Behauptung.) Auf den ersten Blick stellt diese Rechtschreibungsmethode kein allzu großes Problem dar - nur manchmal, bei Wörtern, die aus den klassischen (oder anderen) Sprachen übernommen werden, muss man wissen, genau wie sie auf Hochkroatisch auszusprechen sind, bevor man sie schriftlich verwenden kann. Man muss schon vorab wissen, ob im Wort "Philosophie" das "s" stimmhaft oder stimmlos ausgesprochen wird, wenn man "filozofija" richtig schreiben möchte. Das ist aber kein sehr großes Problem.
Das eigentliche "Problem", das ich aber beschreiben möchte, lässt sich am Beispiel "wodka" erklären. Das Wort für "wodka" stammt im Slawischen vom Wort für "Wasser" und bedeutet so etwas wie "Wässerchen". (das ist allgemein bekannt). Im Russischen (z. B. - hier wird nicht behauptet, Wodka sei ein ursprunglich russisches Wort) heißt Wasser вода (woda) und Wodka водка (wodka). Hier sieht man sehr einfach die Verbindung zwischen den Wörtern, auch wenn водка (wodka) aufgrund des phonologischen Umfeldes als воТка (woTka) ausgesprochen wird. Im Deutschen findet ein ähnliches Phänomen statt (vgl. Bund/bunt - alleinstehend werden sie gleich ausgesprochen, aber Bundesverfassungsgericht und buntes Verfassungsgericht werden unterschiedlich ausgesprochen).
Im Kroatischen heißt Wasser "vode" und Wodka "votka" - treu nach den Prinzipien. Es ist, wie gesagt, eine vertretbare Position, die Aussprache treu in der Rechtschreibung darzustellen, aber es ist nicht unbedingt weniger kompliziert. Im Deutschen würde es als verrückte Komplikation wahrgenommen werden, wenn eine Rechtschreibreform versuchen würde, statt "ein Kind, zwei Kinder" das aussprachennähere "ein Kint, zwei Kinder" zu schreiben. Ein weiteres Problem mit der aussprachentreuen Rechtschreibung ist, dass sie keinen Spielraum für Entwicklungen einräumt - wenn die Aussprache des Volkes sich ändert, muss die Rechtschreibung jedesmal geändert werden, (ganz zu schweigen davon, dass bestimmte Dialektgruppen benachteiligt werden, wenn es eine Gruppe gibt, deren Aussprache perfekt in der Rechtschreibung wiedergegeben wird - kein englischer Muttersprachler spricht weight aus so, wie es geschrieben ist, also wird keine Gruppe begünstigt/benachteiligt) was heißt, sie wird dauernd hinterherhinken - was nur als ein dauerndes Hinterherhinken wahrgenommen wird, wenn die Rechtschreibung überhaupt den Anspruch hat, die Aussprache treu darzustellen.
Man hat also die Wahl. Meiner Meinung nach ist weder eine historische noch eine moderne Rechtschreibung "einfacher" oder "simpler" - sie dienen einfach zwei verschiedenen Zwecken. Sie wollen beide die Sprache darstellen. Die moderne versteht aber unter "Sprache" offensichtlich nichts mehr als "das, was aus den Mündern der Sprecher kommt" und würde dann zwei verschiedene Wörter gleich schreiben, auch wenn sie nach ihrer Herkunft und Bedeutung eindeutig verschieden wären - die historische hingegen berücksichtigt, dass eine Sprache auch eine Geschichte, eine (wenigstens teilweise) auf Logik basierende Grammatik und, dass die Sprache ein sich stets entwickelndes Wesen ist. Diese Einstellung gefällt mir besser - denn unsere Sprachen sind nicht einfach so da, wie ein iPad, sie sind lebendige, wachsende Dinge, wie Äpfel.
Bis morgen.



There are words in English, which sound the same, e.g. wait and weight. Only completely ridiculous people claim to to hear or themselves to pronounce a faint "H" in the latter. They are homophones (that's not a typo, even if N is next to B on my keyboard) - that means that they sound identical.
However, almost everyone would admit that they are two words - they have different meaning and they are even written differently. We see this when we compare them with their cousins in other languages, e.g. German: warten (wait), Gewicht (weight). Here we see that in the other language they can still (still in the sense of: they were once so in English but are no longer) be differentiated between according to their sound. Even if we take the word stems, we have in German wart und wicht, which are neither written nor pronounced the same. The "ch" in the German "Ge"wicht" is retained in the English spelling of "weight" as "ght" and points to an earlier consonantal pronunciation in English. I call this kind of spelling in English a "historical" spelling, because it doesn't deny the history of the words, but represents it to this day. The example of the American spelling of "thru" in comparison with the English spelling "through" shows the other method. An accurate representation of the pronunciation is preferred to the historicy. The English form "through" with its "gh" is reflected in the "ch" of the German word "durch".
I do see that there are some advantages to having a spelling which strives to be similar to the pronunciation - but I would like to point out a disadvantage which is maybe not as apparent.
The modern Croatian spelling claims (and for the purposes of our discussion we don't need to contest this claim) to use one and the same letter for each individual sound. In the aforementioned examples that would mean, that wait and weight would have to be written the same and, indeed, in all probability with just one vowel letter - something like *wät (the * shows that this here is a hypothetical, non-real example). With through/thru the second variant would be preferred, albeit looking more like *θru. As soon as you use two letters for one sound you have deviated from this principle, because you no longer know whether you have two sounds following one another (t+h) or one new sound (th). (It is possible, that Croation does in fact use letter-combinations for what some would recognise as individual sounds - this though would be an example of the claim above not being completely universal.) At first, this method of spelling doesn't pose too big a problem - just sometimes with words which are borrowed from classical (or other) languages, you have to know exactly how they're pronounced in official Croation before you can write them down. You have to know in advance whether in the word "philosophy" the "s" is pronounced voiced or unvoiced, before you can write "filozofija" correctly. This isn't, however, all that big a problem.
The real "problem" that I would like to describe, can be explained using the example of the word "vodka". The word for "vodka" comes in Slavonic from the word for "water" and means something like "little water". (this is well-known). In Russian (for example - I'm not claiming that vodka is an original Russian word) is water вода (voda) and vodka is водка (vodka). Here you can see the connection between the words, even though водка (vodka) is pronounced воТка (voTka) because of the phonoligcal environment. In German there is a similar phenomenon (cf. Bund/bunt (federation/brightly coloured) - on their own they are pronounced the same but Bundesverfassungsgericht (federal constitutional court) and buntes Verfassungsgericht (brightly coloured constitutional court) are pronounced differently.
In Croatian water is "vode" and vodka is "votka" - true to the principles. This is, as I have said, a defendable position, representing the pronunciation in the spelling, but it is not necessarily less complicated. In German it would be seen as a mad complication, if a spelling reform were to try to write "ein Kint, zwei Kinder" instead of "ein Kind, zwei Kinder" (one child, two children). A further problem with the pronunciation-friendly spelling is that it doesn't allow any scope for development - if the pronunciation of the people changes, the spelling has to be changed every time (not even taking into account the fact that particular dialectal groups are disadvantaged if there is one group whose pronunciation is perfectly mirrored by the spelling - no English speaker pronounces weight like it's written so no-one is ad- or disadvantaged), which means that the spelling will be forever limping behind - which will only be seen as a permanent limping behind if the spelling has the aim of representing the pronunciation accurately.
So you've got the choice. In my opinion, neither the historical nor the modern spelling is "easier" or "simpler" - they just serve different purposes. They both want to represent the language. But the modern spelling clearly understands as "language" nothing more than "that which comes out of the mouths of speakers" and would write two words the same even if they were clearly different based on their history and origin - the historical spelling, on the other hand, recognises that a language also has a history, a grammar which is (at least partly) based on logic and that the language is a continually developing being. I prefer this attitude - because our languages are not just simply there, like an iPad, they are living, growing things, like apples.
See you tomorrow.